Amerika und Ich

TACOMA · "Seit über vier Monaten bin ich jetzt schon in Tacoma, Washington. Und ich kann es immer noch kaum glauben!", freut sich die 15-jährige Schülerin.

 Supersize in America: Eva Wester mit einem Riesenkürbis.

Supersize in America: Eva Wester mit einem Riesenkürbis.

Foto: privat

Amerika ist definitiv ein Erlebnis für sich! Neben alldem Essen, das man probieren, und all den Sehenswürdigkeiten, die manbesuchen kann, ist da noch das stetige Gefühl, willkommen zu sein.

Man wird vonMenschen auf der Straße gegrüßt und gefragt, wie es einem geht. Allerdingskonnte ich mir erstmal nicht vorstellen, dass all die Leute hier Englischsprechen!

Doch das erste, woran die meisten Menschen denken, wennsie von Amerika hören, ist Essen. Und obwohl in der englischen Rechtschreibungso gut wie gar nichts groß geschrieben wird, würden es die Amerikaner bei "Essen" sichertun, wenn sie könnten. Denn Essen ist ein großes Thema, dem sogar ein ganzerTag gewidmet wird.

Shoppen und ...

Thanksgiving! Der Tag, an dem die ganze Familie zusammenkommt und isst. Von Truthahn über Kartoffelbrei zu Pumpkin-Pie und Apfel-Kuchen.Die gesamte Woche vorher wird gekocht und gebacken. Alles für den großen Tag, andem man besser nicht frühstückt oder „lunched“, damit man beim „Dinner“ sorichtig zugreifen kann.

Danach sitzt man zusammen und fühlt sich aufgrund desguten Essens und besonders des Truthahns erstmal sehr müde. Bis man sich zum„Black Friday Shopping“ aufmacht. Black Friday ist der Tag nach Thanksgiving,an dem alle Läden die besten Preise haben.

Zusammen mit meinen Gastgeschwisternstand ich drei Stunden in Regen undKälte vor „Best Buy“, einem Elektronik- Geschäft, bis die Türen um 24 Uhrgeöffnet wurden. Von da aus sind wir die ganze Nacht durch die Läden gezogenund haben keine Minute geschlafen. Alles nur für die besten „Deals“, die denAmerikanern übrigens durchaus wichtig sind.

Und damit man aus dem Feiern gar nicht mehr heraus kommt,wurde beschlossen, dass die Weihnachtszeit direkt mit Black Friday beginnt.

Meine Gastfamilie hat ihr Haus bereits am letztenNovember-Wochenende dekoriert. Da wir einen Plastik-Weihnachtsbaum haben (wiedie meisten Amerikaner), wurde dieser auch schon gleich geschmückt. Ich konntemeinen Augen kaum trauen, als wir die Kisten vom Dachboden runter geholt haben.Es hat gar kein Ende mehr genommen. Aber hier schmückt jeder sein Haus, vonaußen und von innen. Damit jeder den „Christmas Spirit“ sehen kann.

... essen

An Heiligabend wird es ein großes Essen geben. (Wie mansich ja schon vorstellen konnte.) Und danach werden wir ein paar Filme ansehenund echt amerikanisches Popcorn essen. Jenes ist übrigens salzig mit einemguten Stich Butter oben drauf.

Wenn dann alle morgens aufwachen, gibt es eingroßes Frühstück mit Pancakes und Hash Browns, bevor dann endlich die heißerwarteten Geschenke ausgepackt werden können. Die ganze Zeit wirdWeihnachtsmusik gespielt und lautstark mitgesungen. Im ganzen Haus riecht esnach Apple Pie und Cookies.

Weihnachten ist ein Familien-Fest. Alle kommenzusammen, es wird übernachtet und gefeiert. Man lebt den „American Way ofLife“. Ich bin sehr froh, diesen zu erfahren, und freue mich schon, alle meineGeschichten mit den „Zuhause Gebliebenen“ teilen zu können. Man erlebt eineMenge „good stuff“.

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