Großprojekt für die Uni-Detektorphysik Forschungsbau für 38 Millionen Euro

POPPELSDORF · Das Pharmazeutische Institut am Kreuzbergweg/Ecke Wegelerstraße ist Geschichte. Der Bau wurde abgerissen. Aktuell verhindert ein aus Holzbrettern bestehender Bauzaun die Sicht auf das freigeräumte Baufeld. Doch das wird sich bald ändern.

Noch in diesem Monat will der Grundstückseigentümer, die Kölner Niederlassung des Bau- und Liegenschaftsbetriebs NRW (BLB), die Freifläche bebauen. Entstehen soll dort das "Technologiezentrum Detektorphysik - Forschungsbau" (TZD) für die Physiker der Universität Bonn.

Laut den vorliegenden Plänen wird es ein moderner Prachtbau, der über eine Mietfläche von insgesamt 5400 Quadratmetern verfügt und rund 38 Millionen Euro kosten soll - maßgeblich gefördert vom Bundesministerium für Bildung und Forschung. Bis Ende 2017 möchte der BLB den Bau fertig-stellen und an die Uni übergeben. Für 2018 ist der Einzug der Physiker geplant.

"Wir sind sehr stolz, dass wir einen solch besonderen Forschungsbau bekommen. Als Universität befinden wir uns in einem nationalen und internationalen Konkurrenzkampf. Da sind solche Bauten wichtig", erklärte Kristina Friske, stellvertretende Uni-Kanzlerin, bei einer Anwohnerinformation im Wolfgang-Paul-Hörsaal. "Die Uni hat lange für die Fördergelder des Bundes gekämpft. Wir sind nun gut beraten, dieses Projekt auch umzusetzen", stellte Martin Brans, Kölner Niederlassungsleiter des BLB, fest. Ob der Fertigstellungstermin eingehalten werden kann, liege natürlich auch in den Händen der beteiligten Firmen, die alle reibungslos miteinander arbeiten müssten. "Sonst kann es zu Verzögerungen kommen", erklärte Brans, "ich baue seit über 30 Jahren Häuser. Ich weiß, dass während der Bauphase immer irgendetwas passieren wird. Ich kann nur jetzt noch nicht sagen, was und wann genau".

Die neuen Räumlichkeiten (2000 Quadratmeter Laborfläche und 900 Quadratmeter Auswertungs-, Technik- und Bürofläche) am Kreuzbergweg werden für die Detektorenentwicklung für neue Generationen von Experimenten, für internationale Großprojekte, Chipentwicklung sowie als Kondensationspunkt für mehr als zehn Arbeitsgruppen dienen. "Bautechnisch interessant ist der Bau, weil wir eine sehr tiefe Baugrube benötigen, da wir dort ein Tieflabor im zweiten Untergeschoss unterbringen werden. Das wird dort angesiedelt, weil es vor Strahlung von außen geschützt werden muss - dafür verwenden wir Baritbeton", erklärte Architekt und Generalplaner Andreas Timmermann, der sich auf Forschungsbauten spezialisiert hat.

Großes Problem beim Bau: der begrenzte Platz. Von 7 bis 17 Uhr werden während der Bauphase immer wieder Lkws Erdaushub und andere Baumaterialien transportieren. Man rechnet über die gesamte Bauphase mit bis zu 3000 Fahrten. In einer lebhaften Diskussion forderten die Anwohner eine absolut sichere An- und Abfahrt der Lkws, weil viele Kinder in dem Bereich lebten und sich dort viele Schüler des Ernst-Moritz-Arndt-Gymnasiums aufhielten. Zudem: Der Bauzaun sei eine echte Gefahr, da er die Sicht einschränke, so die Anwohner. Ebenfalls heiß diskutiert: Die Parkplatzproblematik. Dafür suche man seitens der Uni aktuell eine Lösung.

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