Kommentar Ein langer Weg
Junge Gründer beleben eine Stadt, bringen Innovationen und positive Beschäftigungseffekte. Im Gegensatz zu anderen Städten ist diese Gründungsdynamik in Bonn eher schwach, wie die Untersuchung der Credit-reform Bonn jetzt bestätigte.
Dabei bescheinigt sie der Stadt insgesamt eine positive wirtschaftliche Entwicklung. Doch alle anderen untersuchten Städte haben mehr Neugründungen zu verzeichnen. Sicher sind die Vergleichsstädte alle größer. Dennoch macht sich die IHK Bonn/Rhein-Sieg bereits Gedanken, was zu tun ist - und das zu Recht.
Doch Bonn zu einer Gründerstadt zu machen, ist ein weiter Weg. Dabei sind die Voraussetzungen nicht schlecht. Schließlich bieten große Unternehmen auch Chancen für Aufträge. Doch mit hippen Städten wie Berlin, München oder Köln mitzuhalten, ist nicht einfach. Maßnahmen zur Unterstützung wie Gründerzentren sind dort vermehrt im Angebot. Natürlich ist auch die mögliche Zahl junger Kunden - je nach Branche - einfach attraktiver. Daher ist es sicher schwierig, Neugründer hierher zu locken.
Eine andere Möglichkeit: diejenigen, die bereits hier sind, zum Gründen zu animieren - sprich die Zahl der Ausgründungen an den Universitäten zu erhöhen. Die Idee ist nicht neu, aber gut mit Blick auf die steigenden Studentenzahlen. Die Voraussetzungen zu schaffen, braucht aber Zeit und geht eher schleppend voran. Bisher gibt es nur an einer Hochschule einen Gründercampus. Mehr Initiative wäre hier wünschenswert.
