WCCB Thielbeer verklagt: Insolvenzverwalter fordert 400.000 Euro

BONN/DÜSSELDORF · Vor dem Landgericht Düsseldorf beginnt am Montag ein Schadensersatzverfahren gegen Michael Thielbeer, ehemaliger Investoren-Berater der Stadt Bonn für das World Conference Center Bonn (WCCB).

WCCB-Insolvenzverwalter Christopher Seagon fordert einer Pressemitteilung zufolge von Thielbeer mehr als 400 000 Euro zurück, die dieser zwischen 2006 und 2008 von der WCCB-Baufirma SMI Hyundai Europe ohne Gegenleistung erhalten haben soll. Bei dem Geld handele es sich, so Seagon, um "verdeckte Schmiergeldzahlungen" für die von Thielbeer im Jahr 2005 getätigte Investorempfehlung zugunsten von Man-Ki Kims Firma SMI Hyundai Corporation.

Der zunächst auf 139 Millionen Euro veranschlagte WCCB-Bauauftrag wurde später von Kim an SMI Hyundai Europe vergeben. Später explodierten die Baukosten auf rund 200 Millionen Euro.

Im Mai 2013 endete das erste WCCB-Strafverfahren vor der Bonner Wirtschaftsstrafkammer gegen Kim und andere mit Haftstrafen. Anfangs saß Thielbeer mit auf der Anklagebank. Das Verfahren gegen ihn wurde jedoch im Mai 2012 eingestellt - gegen Zahlung von 150 000 Euro.

Die Staatsanwaltschaft hatte Thielbeer wegen Bestechlichkeit im geschäftlichen Verkehr angeklagt und von "Scheinrechnungen" gesprochen. Das Kapitel "Thielbeer" ist nur eines von vielen im WCCB-Bauskandal. So warten noch sechs Angeklagte auf ihre Prozesse. Experten erwarten überdies weitere Schadensersatzverfahren.

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