WCCB-Verfahren Prozess gegen Hübner und Zwiebler beginnt

BONN · Für die früheren städtischen Beauftragten des World Conference Center Bonn (WCCB), Arno Hübner und Eva-Maria Zwiebler, wird es jetzt ernst.

Wie Zwieblers Verteidiger Hanno Marquardt mitteilte, hat die Bonner Wirtschaftsstrafkammer den Prozess gegen die beiden städtischen Mitarbeiter im Zusammenhang mit dem WCCB-Skandal wegen besonders schwerer Untreue und Betruges, beziehungsweise Beihilfe dazu im Fall Zwieblers terminiert und den Beginn der Hauptverhandlung auf den 24. Februar festgesetzt. Das bestätigte Landgerichtssprecher Philipp Prietze gestern.

Doch beginnt der Prozess dann tatsächlich? Denn wie berichtet, haben sowohl Zwiebler als auch Hübner ernsthafte gesundheitliche Probleme geltend gemacht, die den Ablauf des Verfahrens beeinträchtigen könnten. Einem medizinischen Gutachten zufolge ist Zwiebler nur eingeschränkt für drei Stunden pro Sitzungstag verhandlungsfähig, und auch Hübner war auf Antrag seines Verteidigers gutachterlich untersucht worden.

Über das Ergebnis dieser Untersuchung wollte sich Hübners Anwalt Stefan Hiebl gestern nicht äußern. Er erklärte lediglich, dass er und sein Mandant sich sicher seien, dass am Ende des Verfahrens ein Freispruch stehen werde. "Herr Hübner hat sich nichts zu Schulden kommen lassen. Er wird deshalb auch tatkräftig an der Aufklärung der Sachverhalte mitwirken, um seine Unschuld zu beweisen", sagte Hiebl und kündigte an, Hübner werde zu seinen Aktivitäten im WCCB-Verfahren umfassend Stellung nehmen.

Schwere Vorwürfe gegen die Justiz erhebt Zwieblers Anwalt Hanno Marquardt. Denn bereits seit Mai 2014 habe festgestanden, dass es zum Hauptverfahren gegen seine Mandantin, die seit Mai 2014 ununterbrochen arbeitsunfähig sei, kommen werde. Seit damals habe die Kammer den von Zwiebler vorgeschlagenen Pflichtverteidiger Christian Knezovic gekannt, allerdings erst vor einer Woche beigeordnet. "Wie er sich innerhalb von knapp sechs Wochen in die mehrere zehntausend Seiten umfassende Akte einarbeiten soll, um seinem Mandat pflichtgemäß gerecht zu werden zu können, bleibt das Geheimnis der Kammer", sagte Marquardt.

Insgesamt hat die Wirtschaftskammer 31 Verhandlungstage bis zum 7. August terminiert. Dass das Verfahren bis dahin nicht beendet sein wird, kann jedoch als gesichert gelten.

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