Stadt Bonn Personalrat Christoph Busch kritisiert Verwaltungsspitze und Politik

BONN · Der Personalrat der Stadt Bonn schlägt Alarm: Durch die von Stadtkämmerer Ludger Sander verhängte Haushaltssperre würden die Mitarbeiter wie Zitronen ausgequetscht, beklagt Personalrat Christoph Busch.

Die personalwirtschaftlichen Maßnahmen wie Verlängerung der Wiederbesetzungssperre von neun auf zwölf Monate sowie der Einstellungsstopp würden sehr kritisch gesehen und gäben Anlass für schlimmste Befürchtungen. Schon jetzt sei in vielen Bereichen die Arbeit mit dem vorhandenen Personal kaum noch zu bewältigen. Überstunden seien an der Tagesordnung, "um den Laden am Laufen zu halten".

Überlastungsanzeigen und krankheitsbedingte Ausfälle seien die logische Konsequenz. "Aber das Ping-Pong-Spiel zwischen Politik und Verwaltungsspitze geht offensichtlich weiter", sagt Busch. Keiner habe den Mut, den Bonnern ehrlich zu sagen, welche Leistungen in Bonn noch erbracht werden können und welche Standards zurückgefahren werden müssen. Also konzentriere man sich auf die angeblich so hohen Verwaltungs- und Personalkosten.

Wiederbesetzungssperre und Einstellungsstopp seien aber eine sehr kurzsichtige Vorgehensweise, kritisierte Busch. "Da muss man sich nicht wundern, wenn beispielsweise im städtischen Gebäudemanagement für zweistellige Millionenbeträge Honoraraufträge vergeben werden, weil keine Ingenieure eingestellt werden können."

Wenn in manchen Bereichen sogar das Personal fehle, um städtische Einnahmen geltend zu machen, spreche auch das nicht für ausgeprägte Weitsicht, sagte der Personalrat. Die Stadtverwaltung müsse genügend Personal vorhalten, um die Dienstleistungen für die Bonner zu erbringen.

Busch kündigte an, der Personalrat werde die Haushaltsperre zum Schwerpunktthema der Personalversammlung am Dienstag 19. November, im Sportpark Nord machen.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort