Weihnachtsgeschäft in Bonn Verregneter Samstag: Der große Ansturm blieb aus

BONN · Von Adventsstress war nicht viel zu spüren am Samstag in der Bonner Innenstadt. Zwar waren die Straßen am Nachmittag mit Menschen gefüllt. Aber wären da nicht die festliche Beleuchtung, Weihnachtsmänner, die große Rabattschilder vor sich her trugen, und glöckchenklingende Musik: Es hätte ein ganz normaler Samstag in der City sein können.

Der Einzelhandel macht das schlechte Wetter für das ausgebremste Weihnachtsgeschäft verantwortlich, ist aber mit den Umsätzen dennoch zufrieden. Der nass-kalte Regen hielt am Nachmittag für ein paar Stunden inne. In den Fenstern des Alten Rathauses zeigte der überdimensionale beleuchtete Adventskalender an, dass die erste Adventswoche schon vergangen ist.

Aber nur wenige Passanten überquerten den Markplatz. Von Hektik keine Spur. Auch in Post-, Remigius- und Sternstraße blieb der Ansturm verhalten. Für weihnachtliche Stimmung sorgte allerdings die Bonner Münster-Musik. In einem Modehaus kamen deren 35 Sänger am Mittag zu einem vorweihnachtlichen Flashmob zusammen und überraschten Kunden und Personal mit "Tochter Zion, freue Dich".

Nach dem Schlussakkord gab es mit "Leise rieselt der Schnee" noch eine kleine Zugabe, bevor die Sänger so unauffällig wieder verschwanden, wie sie aufgetaucht waren. Am frühen Abend zog Oliver Hoffmann, Vorsitzender des Vereins City-Marketing, dennoch eine positive Bilanz. Zwar hätte das Wetter besser sein können, generell sei er mit dem Weihnachtsgeschäft aber bisher zufrieden.

"Für uns ist nicht wichtig, wie viele Menschen unterwegs sind, sondern, ob sie Tüten in ihren Händen haben." In den vergangenen Tagen seien aber auch viele Kunden gekommen, um sich erst einmal beraten zu lassen. "Es ist noch Luft nach oben." Der Umsatz sei zwar nicht "bombastisch" gewesen, aber gut, sagte gestern auch Martin Hergarten, Vorsitzender des Einzelhandelsverbandes Bonn/Rhein-Sieg/Euskirchen.

Der Regen habe das Geschäft gebremst. "Viele haben sich sicherlich gesagt: Einkaufen gehe ich lieber ein anderes Mal, wenn es trocken ist." Generell sei außerdem zu beobachten, dass sich das Weihnachtsgeschäft immer weiter nach hinten, auf die letzten Tage vor dem Fest verlagere. "Angesichts des Wetters und der wachsenden Konkurrenz im Internet können wir aber mit diesem Samstag durchaus zufrieden sein."

Die Parkhäuser waren schon seit dem Vormittag dauerbelegt. Nur die Tiefgarage und der Parkplatz an der Beethovenhalle boten den ganzen Tag über freie Plätze. "Wie in der Vorweihnachtszeit üblich, waren unsere Parkhäuser von Vormittags bis zum späten Nachmittag gut belegt", sagte Reiner Löffel, Geschäftsführer des Betreibers Bonner City Parkraum am Sonntag.

Da die meisten Kunden aber nur für kurze Zeit ihren Wagen abstellten, würden auch immer wieder Plätze frei. Vor der Einfahrt am Friedensplatz bildeten sich immer wieder längere Autoschlangen. Unten im Parkhaus hatte Isabella Kaiser gerade einen der begehrten Parkplätze ergattert. "Es ist zwar sehr voll, aber lange gedauert hat es eigentlich nicht", sagt die 41-Jährige.

"Ich hatte Schlimmeres erwartet." Auch sie ist nicht in die Innenstadt gekommen, um Weihnachtsgeschenke zu kaufen. "Dazu bleibt ja noch viel Zeit. Heute geht es erst einmal auf den Weihnachtsmarkt." Gedränge gab es dann auch am späten Nachmittag rund um die Reibekuchenbuden und Glühweinstände. Viele der Besucher waren extra angereist, wie Jutta Lampl aus dem Westerwald. "Der Bonner Weihnachtsmarkt ist einfach besonders schön", sagte die 47-Jährige.

Parken in der Innenstadt

Eine aktuelle Übersicht, in welchem Parkhaus rund um die Bonner Innenstadt noch Plätze frei sind, gibt es auf der Internetseite des Betreibers Bonner City Parkraum (www.bcp-bonn.de). Parkplatzsuchenden empfiehlt BCP-Geschäftsführer Reiner Löffel Parkhaus und Parkplatz an der Beethovenhalle sowie am Stiftsplatz. Dort seien häufig noch Plätze frei.

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