Kommentar zur Absage des Bonner Kirschblütenfest Richtige Entscheidung

Meinung · Die Absage des Kirschblütenfestes 2017 durch den Veranstalter ist die richtige Entscheidung. Angesichts derart verhärteter Fronten zwischen Organisatoren, Anwohnern und Händlern lässt sich kein gemeinsames Fest feiern.

Bonn. Als die Organisatoren auf der einen Seite und Anwohner sowie Händler auf der anderen Seite vergangene Woche zur Diskussion bei Bezirksbürgermeister Helmut Kollig zusammenkamen, war klar zu erkennen, wie verhärtet die Fronten sind. So lässt sich kein gemeinsames Fest feiern. Nicht in den engen Straßen der Altstadt.

Es ist müßig darüber zu spekulieren, wer an dieser Situation welchen Anteil an Schuld trägt. Ganz offensichtlich hat es jedenfalls erhebliche Kommunikationsschwierigkeiten gegeben. Die Absage schafft unter Umständen den notwendigen Raum, um Missverständnisse aus dem Weg zu räumen und einen weiteren Anlauf zu nehmen.

Jetzt steht also die Frage im Raum, ob und wie es weitergehen kann. Die Grünen wollen, dass die Stadt aushilft. Das wäre allerdings wieder der zweite Schritt vor dem ersten. Die Bezirksvertretung hat in einem Beschluss die Verwaltung beauftragt, die Bürger der Altstadt nach ihrer Meinung zu einem Kirschblütenfest zu fragen. Das ist eine vernünftige Herangehensweise, auf dessen Grundlage man anschließend einen Plan für die weitere Zukunft schmieden kann.

Berücksichtigt werden müssen die Verkehrssicherheit sowie die Kosten beziehungsweise der Aufwand für Müllentsorgung und das Begleitprogramm. Die Stadt wird sich einen finanziellen Beitrag zur Erhaltung des Festes in der jetzigen Finanzsituation nicht leisten können und es würde überdies – völlig zu Recht – Begehrlichkeiten bei anderen Veranstaltern von Straßenfesten wecken. Das Kirschblütenfest mag ausfallen. Die Kirschblüte selbst wird stattfinden. In der Regel dauert sie zwei Wochen und schert sich nicht um Feiern.

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