Aktionsfloß macht in Bonn Station Protestfahrt gegen Urantransport

Bonn · Ein ungewöhnliches Boot legte am Mittwoch am Bonner Rheinufer an. Die Menschen an Bord haben eine wichtige Mission: Sie wollen auf die vielen Urantransporte quer durch Deutschland aufmerksam machen.

 „Einfach mal abschalten, Urantransporte stoppen“ steht auf dem Dach des Floßes.

„Einfach mal abschalten, Urantransporte stoppen“ steht auf dem Dach des Floßes.

Foto: Benjamin Westhoff

Die Resonanz auf diese Robin-Wood-Floßtour von Trier über Bonn nach Köln war laut Irene Thesing von ContrAtom meist positiv. „Die Leute waren überrascht, dass es uns nicht um Atommüll geht“, sagt sie. „Ich finde, dass Urantransporte ein wichtiger Ansatzpunkt sind, um die Atomkraft generell stillzulegen“, so Thesing.

Die, erklärte Herbert Hoting vom Bonner Migrapolis, passierten auf ihrer Reise von der Uran-Drehscheibe Hamburg zur Aufbereitung nach Frankreich allesamt still und leise Bonn, entweder auf dem Rhein oder auf Zügen durch Beuel. „Auch die Stadt Bonn informiert nicht im Voraus über Transporte“, bemängelte er. Ohne Aktivisten, die die Transporte ab Sankt Petersburg beobachten, wüsste niemand davon.

Ende der Transporte würde auch Atomkraftwerke abschalten

Dabei seien sie immer gefährlich, das habe der Urantransporterbrand am 1. Mai 2013 in nächster Nähe zum Katholikentag in Hamburg gezeigt. Laut Atomgesetz dürften solche Transporte nicht mehr erlaubt sein, da sie die innere Sicherheit der BRD gefährdeten. Mit Aktionen wie dieser zwinge man die Bundesregierung dazu, sich zu rechtfertigen, sagte Hoting. Etwa dafür, dass sie zwar den Zustand des AKW im belgischen Tihange kritisiert, aber gleichzeitig weiter Brennstäbe dorthin liefert. Die Transporte zu beenden, würde auch dafür sorgen, dass Atomkraftwerke abgeschaltet werden müssten.

Mittwochabend war dazu auch ein Vortrag im Haus Migrapolis zu hören. Am Samstag fährt das Floß weiter nach Köln. Die Bonner Aktivisten bereiten sich auf die 90 Kilometer lange Menschenkette vor, die am Sonntag von Tihange nach Aachen führen soll.

Unterstützer finden Infos auf www.antiatombonn.de.

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