Neue Anlage in Hardtberg Politik gibt grünes Licht für Discgolfer im Derletal

BONN · Der Verein Bonnsai Bonn darf seine geplante Discgolf-Anlage im Derletal errichten. Das sagte ihm die Hardtberger Bezirksvertretung zu. Neun Parcours sollen entstehen.

Die Hardtberger Bezirksvertretung hat dem Verein Bonnsai Bonn volle Unterstützung bei der Errichtung einer Discgolf-Anlage im Derletal zugesagt und die Genehmigung für den Aufbau von neun Parcours erteilt.

Es gibt allerdings einen Vorbehalt: Die Stadtverwaltung soll prüfen, inwiefern es möglich ist, dem Verein dabei zu helfen, die Kosten für ein notwendiges Naturschutzgutachten zu sparen. Die notwendige Expertise könnte vom Naturschutzbund (Nabu) kommen. Allerdings kostet sie nach Einschätzung der beiden Bonner Discgolf-Spieler Dorothea und Daniel Klein knapp 2000 Euro. Eine Menge Geld für einen kleinen Verein.

Der Plan, eine solche Anlage zwischen Derlestraße und „In der Dehlen“ zu errichten, stammt aus dem Jahr 2016. Zuletzt hatte allerdings der Naturschutzbeirat der Stadt Bonn Bedenken angemeldet und die Freigabe des Areals, das im Landschaftsschutzgebiet liegt, verweigert. Begründung: Ein Gutachten müsse zunächst ausschließen, dass die Pflanzen- und Tierwelt durch die Spielanlage beeinträchtigt werde. Die Verwaltung solle außerdem herausfinden, ob nicht andere Flächen wie Sportanlagen statt des Derletals geeignet wären.

Letztlich geht es um das Einbringen von neun Metallkörben und neun Schildern, die den Startpunkt für die Discgolf-Bahnen markieren. Die Metallrohre dafür haben etwa den Durchmesser eines gewöhnlichen Verkehrsschildes. Für das Fundament wären, so Daniel Klein, etwa Flächen von jeweils 50 mal 50 Zentimeter auszuheben, die später wieder aufgefüllt würden. Discgolf funktioniert, wie der Name schon sagt, wie Golf, wird aber mit Frisbeescheiben gespielt, die die Spieler in Körben versenken. Bonnsai will die Montage in Eigenleistung übernehmen, die Materialkosten für den Verein liegen bei 7000 Euro.

Wolfgang Esser (CDU) erinnerte in der Bezirksvertretung daran, dass „das Derletal als Erholungsanlage für Bürger angelegt ist“ und die Discgolfer die Anzahl der geplanten Bahnen schon von zwölf auf neun reduziert hätten. Sie liegen außerhalb von Waldgebieten. Auch Dominik Loosen (SPD) hält die Anlage für einen Gewinn: „Der Eingriff in die Pflanzenwelt wäre aus meiner Sicht minimal.“ Zumal dort bereits viele andere Freizeitsportler diversen Sportarten nachgingen.

Loosen wollte von der Verwaltung wissen, ob die BV den Beschluss des Naturschutzrats auch umgehen könne. Aus Sicht von Elke Palm, stellvertretende Leiterin des Sport- und Bäderamts, wäre das allerdings nicht ratsam. „Die Obere Naturschutzbehörde der Kölner Bezirksregierung wäre dann am Zug. Dadurch wird es sicher nicht einfacher“, sagte Palm. Das Sportamt halte die Idee einer Discgolf-Anlage weiterhin für gut und wolle den Verein unterstützen.

Dorothea und Daniel Klein haben nun beim Landesverband für ihre Sportart nachgefragt, ob sie Fördergelder für das Gutachten beantragen können. Sie wollen im Derletal auch Nachwuchsspielern ihre Sportart näherbringen. Nach Angaben des Ehepaars hat der Verein Bonnsai 50 Mitglieder, die auch anderen Sportarten nachgehen.

Die Spielanlage könnte öffentlich genutzt werden. Der Naturschutzbeirat will das Gutachten vorgelegt bekommen, wenn es fertig ist.

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