Nach ARD-Sendung "Report" OB Nimptsch will sich fürs Paulusheim einsetzen

BONN · Der Träger will das Haus aus wirtschaftlichen Gründen aufgeben. Nun will sich der Oberbürgermeister Jürgen Nimptsch persönlich für den Erhalt des Seniorenpflegeheim einsetzen.

Prominente Unterstützung hat die Bürgerinitiative "Rettet das Paulusheim" erhalten. Oberbürgermeister Jürgen Nimptsch (SPD) hat in einem Brief an die Initiativensprecher Ortlieb Fliedner und Jürgen Graff zugesagt, sich persönlich für den Erhalt des Traditionshauses in Endenich als Seniorenpflegeheim einzusetzen und Gespräche mit potenziellen Trägern führen zu wollen.

Der jetzige Träger, eine GmbH der katholischen Alexianer-Bruderschaft, will das Haus aus wirtschaftlichen Gründen aufgeben und den Betrieb in einen Neubau in Troisdorf verlagern.

Das Areal soll verkauft und mit Wohnungen bebaut werden. Allerdings ist eine Bebauung, die sich nach der Umgebung richtet, nicht mehr möglich. Die Politik hat sofort, nachdem die Verkaufspläne bekannt geworden waren, eine Veränderungssperre für das Gebiet beschlossen, so dass jetzt erst ein Bebauungsplan aufgestellt werden muss. Ein Etappensieg für die Initiative, für die "der Kampf aber noch nicht gewonnen ist", sagte Fliedner, dessen Schwiegermutter in dem Heim lebt. Wurden dort vor wenigen Wochen noch mehr als 100 Senioren betreut, sind es heute noch knapp über 70. Die anderen Bewohner sind in anderen Häusern untergebracht oder gestorben. Verärgert ist die Initiative auch darüber, dass die Alexianer bisher viele Fragen der Anwohner zu den Hintergründen der Schließung nicht beantwortet hätten.

Die geplante Schließung hat auch überregional für Aufmerksamkeit gesorgt. So berichtete Dienstagabend die ARD-Sendung "Report" unter dem Titel "Luxuswohnungen statt Pflegeheim". Heute wollen Fliedner, Graf und ihre Mitstreiter vor Beginn der Stadtratssitzung gegen 17.45 Uhr im Stadthaus Nimptsch eine Liste mit mehr als 2000 Unterschriften für den Erhalt des Pflegeheims überreichen. Am Freitag haben sie einen Termin bei der früheren Bundesministerin Ursula Lehr, Vorsitzende der Bundesarbeitsgemeinschaft der Seniorenverbände.

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