"Dental Volunteers" in Afrika Hilfe für Kinder in Uganda

Bonn · Drei Zahnmedizinstudenten aus Bonn wagen sich an eine große Herausforderung: Am 9. August geht es für Jonas Gerhard (23), Eike Nolteernsting (24) und Birk Büschen (26) für sechs Wochen nach Uganda.

Als "Dental Volunteers" (Freiwillige Helfer in der Zahnmedizin) werden sie im Rahmen des gleichnamigen freiwilligen Projekts zur Förderung der Zahnmedizin in dem medizinisch unterversorgten Land beitragen.

Zurzeit studieren Jonas, Eike und Birk im 8. Semester an der Universität Bonn. Um sich über den universitären und klinischen Behandlungsrahmen hinaus weiter zu entwickeln und Erfahrungen fernab der Routine und Normalität im deutschen Klinikalltag zu machen, haben die Studenten sich zur Teilnahme an dem Projekt entschieden.

Unabhängig vom Studium (und freiwillig in ihren Semesterferien) werden sie in Afrika ihre Kenntnisse anwenden und die zahnmedizinische Versorgung in Uganda unterstützen.

Großteil durch Spenden finanziert

Unterstützt werden sie dabei durch ein Stipendium des Deutschen Akademischen Austauschdienstes (DAAD) für die Fahrtkosten; der Rest wird durch sie selbst und hauptsächlich durch Spenden in Form von zahnmedizinischem Material gedeckt.

Neben der persönlichen Motivation steht für die drei vor allem die soziale Komponente im Vordergrund. An ihren Einsatzorten quer durch das Land werden die Freiwilligen in Kinderdörfern und Waisenheimen arbeiten. Dabei steht die Mundhygiene-Schule der Kinder und daraus resultierende Vorsorge im Fokus.

Neue Dimensionen

Ein neues Land mit tropischem Klima, neue Kulturen und Sprachen sowie völlig andere medizinische Zustände als in Deutschland warten auf die jungen Freiwilligen. Eine neue Dimension der Selbstständigkeit und Einschätzung der eigenen Grenzen und Möglichkeiten wird die angehenden Zahnmediziner herausfordern. "Wir werden an Grenzen kommen, die wir so noch nicht erfahren und gelernt haben", sagt Jonas Gerhard. "Nicht nur zahnmedizinisch, sondern auch persönlich werden wir vor großen Herausforderungen stehen."

"Wir werden an Grenzen kommen, die wir so noch nicht erfahren und gelernt haben." (Jonas Gerhard)

Die Studenten sind sich sicher: "Wir werden Fälle haben, die wir so in der Uni noch nie gesehen haben", weiß Eike Nolteernsting - und gesteht ein: "Was dann über unsere Kompetenzen hinausgeht und wir uns nicht zutrauen, werden wir nicht behandeln." In solchen Situationen werden die Patienten an entfernte Kliniken weitergeleitet.

Trotz Zweifeln und Ängsten, steht größtenteils die Freude und Aufregung im Vordergrund, wie Birk Büschen berichtet. "Als der Flug im April gebucht war, stand es endgültig fest: Wir gehen nach Afrika und helfen als Zahnärzte Kindern."

Dass die drei zusammen an dem Projekt teilnehmen, stand für sie laut Gerhard von Anfang an fest. "Wir werden öfter völlig auf uns allein gestellt sein, so dass wir uns gegenseitig unterstützen und motivieren können. Das ist sehr wichtig, um unsere Arbeit vernünftig und zuverlässig durchzuführen."

180 Kilo Gepäck

Wie genau es vor Ort aussehen wird, wo die Studenten unterkommen, wie sie sich fortbewegen und unter welchen Voraussetzungen sie behandeln werden, werden sie erst in Uganda erfahren. Insgesamt 180 Kilo Gepäck, davon hauptsächlich Behandlungsmaterial und Medikamente, werden die drei mitnehmen und sich bestmöglich Behandlungsplätze schaffen.

Oberste Priorität ist, dass dem Patienten optimal geholfen wird - dies jedoch im Rahmen der Möglichkeiten sowie des Wissens der Zahnmedizinstudenten.

Über weitere Spenden von zahnärztlichem Grundbesteck (Pinzetten, Spiegel, Sonden, Zangen und Extraktionsmaterial) freuen sich die Studenten.

Wer helfen möchte, kann unter E.nolteernsting@gmail.com Kontakt aufnehmen.

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