Schutz vor Unwettern Fenster und Türen im Notfall abdichten

BONN · Die Stadt Bonn hält Informationsmaterial über den Schutz vor Überflutungen bereit, damit sich Bürger auf Extremereignisse vorbereiten können.

Dass innerhalb kürzester Zeit mehr als 100 Liter Regen pro Quadratmeter fallen, sei zwar statistisch eher selten, es könne aber „jederzeit und praktisch ohne Vorwarnung auftreten“. Das Tiefbauamt gibt deshalb die folgenden Hinweise zur Eigensicherung.

Rückstau aus dem Kanal: Dies ist die bei Weitem häufigste Schadensursache bei Starkregen und liegt allein in der Verantwortung des Hauseigentümers. Mithilfe einer Rückstausicherung im Haus kann das relativ einfach verhindert werden. „Wichtig ist, dass alle Entwässerungen korrekt in das System eingebunden sind und die Rückstauklappen regelmäßig gewartet werden. Der Einbau von Rückstausicherungen ist eine Forderung der Bonner Abwassersatzung“, so das Tiefbauamt.

Urbane Sturzfluten: Hier lautet der Rat: „Beobachten Sie die Wettermeldungen des Deutschen Wetterdienstes und die Vorhersagen in Radio, Fernsehen und Zeitungen. Sorgen sie vor dem Auftreten von Starkregen für Schutz. Während eines Gewitters bedeutet der Aufenthalt im Freien Lebensgefahr!“

Sicherung von Gebäuden: Hier sollte man kritisch überprüfen, wo Wasser ins Haus eindringen könnte, bis etwa eine Handbreit über der Erde. Stellen, an denen bereits bei schwächerem Regen Wasser eingedrungen ist, sind gefährdet. „Richten Sie besondere Aufmerksamkeit auf Kellerschächte, Rampen zu Garagen und tief liegende Fenster und Türen“, rät die Stadt. Typische Schwachpunkte sind nämlich Abgänge und Treppen, tief liegende Kellerfenster und Flächen mit Gefälle zum Haus hin.

Im Idealfall sollten diese Schwachstellen baulich gesichert werden. Das bedeutet zum Beispiel, die Lichtschächte von Kellerfenstern zu ummauern, druckdicht verschließbare Eingangstüren vorzusehen oder Einfahrten in Tiefgaragen mit einer Schwelle zu sichern.

Notfalls genügen auch Sandsackbarrieren. Wie man die Sandsäcke richtig befüllt und stapelt, zeigen Feuerwehr und THW zum Beispiel am 21. November ab 18 Uhr bei der Informationsveranstaltung in der Bad Godesberger Stadthalle. Technische Einrichtungen wie Öltanks sollten gegen Aufschwimmen gesichert werden.

Übertretende Gewässer: Zunächst sollte jeder sein persönliches Risiko kennen. Auch wer nicht direkt am Bach wohnt, kann betroffen sein. Wer in einem überflutungsgefährdeten Bereich wohnt, sollte keine Materialien wie Brennholz oder Gartenabfälle lagern, die in den Bach gespült werden können. „Wir hatten es immer wieder, dass Gartenmöbel weggeschwemmt werden und einen Brückendurchlass verstopfen“, sagte Tiefbauamtsleiter Peter Esch. Das verstärke die Hochwasserfolgen.

Esch und seine Mitarbeiter sind in Bonn nicht nur für das rund 950 Kilometer lange Kanalnetz, sondern auch für die Gewässerunterhaltung zuständig. Das Tiefbauamt kontrolliert die Bäume an den Bauchläufen, schneidet sie zurück und entfernt Ablagerungen und Schwemmgut im öffentlichen Bereich. Treibgutrechen an Bachröhren wurden so verbessert, dass sie nicht so schnell verstopfen.

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