Kommentar Die Hoffnung stirbt zuletzt

Wenigstens diese Nachricht ist gut: Der Stadtrat will und wird entscheiden. Zumindest was die Entwicklung des Viktoriakarrees und des Nordfelds angeht.

Und das ist schon mehr, als man angesichts der zähen Debatten der letzten Jahre noch erwartet hat. Die Spitzen der Stadt haben offensichtlich auch wieder Schlimmstes befürchtet. Anders ist ihr reges Bemühen, die Fraktionen hinter den Kulissen zu einem Beschluss zu bewegen, nicht zu erklären.

Wobei die Verwaltung auch nicht gerade schuldlos daran ist, dass sich in Bonn so wenig bewegt. Beim Nordfeld ließ sie einen fünften Bewerber erst nach juristischen Auseinandersetzungen zu, was das Verfahren um ein Jahr verzögerte.

Beim Viktoriakarree war die Formulierung der europaweiten Ausschreibung offenbar so schlecht und die Forderungen an Investoren so immens, dass sich kaum jemand für das Filetareal interessierte und die Pläne der zwei Bewerber so enttäuschend waren, dass die Politik am liebsten keinem den Zuschlag geben würde. Und dann sei auch an die jahrelange Debatte erinnert. Immerhin ist das Viktoriabad seit fünf Jahren geschlossen, und es hat sich nichts getan.

Wie gesagt: Dass beide Projekte nun auf den Weg gebracht werden, ist gut. Die Frage bleibt: Sind sie gut für Bonn? Beide haben Schwächen, und man muss schon ein Optimist sein, um darauf zu vertrauen, dass sie im weiteren Verfahren ausgeräumt werden. Aber die Hoffnung stirbt bekanntlich zuletzt.

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