B9 in Bonn Die GA-Redaktion testet den neuen Kreisverkehr

BONN · Acht Unfälle hat die Polizei in den vergangenen vier Wochen auf der gesamten B9 zwischen Bonn und Bad Godesberg registriert, davon drei im neuen Kreisel. Wie fährt es sich auf dem neuen Kreisverkehr? Vier GA-Reporter haben es ausprobiert.

Der neue Kreisel in Höhe der Bundeskunsthalle scheint zu funktionieren - auch wenn zurzeit nur die provisorische Beschilderung aufgestellt ist. Die endgültigen Schilder sollen an klappbaren Armen angebracht werden, damit sie bei Schwerlastverkehr nicht umständlich ab- und wieder anmontiert werden müssen.

Acht Unfälle hat die Polizei in den vergangenen vier Wochen auf der gesamten B9 zwischen Bonn und Bad Godesberg registriert, davon drei im neuen Kreisel. "Und das waren Fahrfehler. Einmal ein Auffahrunfall und bei den anderen Malen plötzliche Fahrstreifenwechsel", so Elke Palm vom Presseamt. Etwas irritiert noch die Bordsteinkante auf der Abfahrt in Richtung Rheinaue, wenn die zwei Spuren zu einer werden.

Die Kante soll aber laut Palm deutlicher markiert werden. Und wie sind die Erfahrungen sonst auf dem neuen Kreisel? Mitglieder der GA-Redaktion berichten:

Johanna Heinz: "Bei der ersten Annäherung wirkte der Trajektknoten schon ein wenig unübersichtlich, einfach wegen seiner Größe. Auf der B9 von Bonn kommend führen fünf Spuren in den Kreisverkehr hinein. Bei der Frage, welche davon jetzt die Richtige ist, um geradeaus weiter zufahren, helfen die bislang angebrachten Schilder nicht wirklich weiter - die sehen nämlich gar nicht wie die reale Verkehrsführung aus. Aus allen anderen Richtungen war die Übersichtlichkeit von Anfang an kein Problem. Schon beim zweiten Mal habe ich mich aber auch aus Richtung Bonn kommend sicher gefühlt. Der Verkehr fließt. Und wie komfortabel das ist: Einfach 270 Grad herumgefahren, schon ist man fast in der Rheinaue. Seitdem überwiegt auf jeden Fall die Freude darüber, dass man jetzt aus allen Richtungen in alle Richtungen fahren kann."

Ayla Jacob: "Ich gebe es offen zu - auch auf die Gefahr hin, die Vorurteile gegen Frauen am Steuer zu bedienen: Anfangs bin ich mit dem neuen Trajektknoten überhaupt nicht zurecht gekommen. Unübersichtlich, eine verwirrende (vorläufige) Beschilderung. Spuren, die auf einmal im Nichts enden. Doch mittlerweile habe ich meine Meinung geändert. Wer sich einmal zurecht gefunden hat und weiß, welche Fahrbahn er nutzen muss, kommt deutlich schneller voran, als es in Vor-Trajektknoten-Zeiten der Fall war. Dennoch sollte man auf die Anderen achten. Denn es gibt zahlreiche Autofahrer, die sich im Spurengewirr nicht zurechtfinden, abbremsen, plötzlich die Spur wechseln. So wie ich noch vor einiger Zeit."

Cem Akalin: "Ich muss mich noch dran gewöhnen, dass ich nicht mehr umständlich durchs Bundesviertel fahren muss, um in die Rheinaue zu kommen. Aber die Fahrtzeit hat mit dem neuen Kreisel deutlich abgenommen. Der Verkehr fließt auch insgesamt viel besser, als noch vor dem Umbau. Der Flaschenhals der Verkehre aus Richtung Innenstadt und Richtung Reuterstraße ist weg. Endlich kann man von hier aus unkompliziert in alle Richtungen abbiegen."

Bettina Köhl: "Das einzige, was mich am neuen Kreisel verwirrt, sind die provisorischen Schilder. Sie zeigen an, dass man rechtwinklig links abbiegt. Dabei fährt man in sanfter Biegung um den Mittelkreis. Ansonsten bin ich mit der Strategie gut gefahren, einen Pfeil auszusuchen, diesen konsequent zu verfolgen und falls der Pfeil plötzlich endet - wie die Spur ganz links von Bonn in Richtung Godesberg - schnell zu reagieren. Der neue Kreisel hat aus meiner Sicht nur Vorteile, da er Gefahrenstellen entschärft. Dank der neuen Ampelregelung kann man zum Beispiel, wenn man aus Richtung Post-Tower kommt, keine querenden Radfahrer mehr übersehen."

Wie finden Sie den neuen Kreisverkehr an der Museumsmeile? Diskutieren Sie mit!

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort