Neue Figur Bonner Stadtkrippe um Pfadfinder erweitert

Bonn · Die Bonner Stadtkrippe hat eine neue Figur präsentiert: Erstmalig gibt es einen hölzernen Pfadfinder. Auch der verstorbene Alle-mal-malen-Mann ist in diesem Jahr bereits dabei. Jeden Adventssonntag zeigt die Krippe eine neue Szenerie.

Ein kleiner, hölzerner Pfadfinder in Uniform steht vor dem Bonner Postamt. In der Hand hält er eine Laterne mit dem Friedenslicht aus Bethlehem. „Du bist wertvoll“ lautet das Motto am dritten Advent in der Bonner Stadtkrippe. Jeden Adventssonntag zeigt die Krippe eine neue Szenerie vor der modellhaften Kulisse der Stadt Bonn.

Dieses Mal wird jedoch nicht nur die neue Szenerie von den zahlreichen Gästen im ehemaligen Münster Laden bewundert, sondern auch die kleine Pfadfinderfigur, die gestern als Neuzuwachs von den Bonner Pfadfindern, Stamm Graf Galen, offiziell überbracht wurde. „Ich stand im letzten Jahr vor der Stadtkrippe und habe mir überlegt, dass da ein Pfadfinder fehlt“, erzählt Alt-Pfadfinder Karlheinz Pohl. Die Idee stieß schnell auf Zuspruch und auch Spender für die handgeschnitzte Figur waren rasch gefunden. Angefertigt werden die Figuren für die Bonner Stadtkrippe von einer Holzschnitzerei in Oberammergau. Dass der Pfadfinder neben Beethoven und dem Prinzenpaar nicht nur zur Bonner Kulisse, sondern auch zum diesjährigen Motto der Krippe passt, findet auch Citypastoral-Leiter Sebastian Stiewe: „Der Pfadfinder repräsentiert Nächstenliebe. Über das Friedenslicht wird versucht, den Frieden zu überbringen“. Denn das Motto „Du bist wertvoll“ meint genau das. Es beziehe sich auf gottgegebene Würde und bedingungslose Liebe, so Stiewe. Wer bin ich? Welchen Wert habe ich?

„Alt und im Abseits“ heißt es auf einem kleinen Schild, das eine kleine hölzerne Figur im Rollstuhl den Zuschauern hinhält, „Arbeitslos und wertlos?“ fragt eine andere Figur. Dazu besonders passend präsentiert die Stadtkrippe die ebenfalls in diesem Jahr dazugekommene Figur des verstorbenen Alle-mal-malen-Mannes, denn „es gibt keine schönere Geste als gemalt zu werden“, findet Sebastian Stiewe.

Die feierliche Segnung der neuen Pfadfinderfigur übernahm Pfarrer Karl-Heinz Wahlen, ebenfalls Alt-Pfadfinder. „Ihr seid von Gott geliebt. Ihr seid seine auserwählten Heiligen“, zitiert Wahlen zur Segnung den Kollosserbrief. Während das Friedenslicht in kleiner Ausführung an der Hand der Figur baumelt, können Besucher der Bonner Stadtkrippe das Friedenslicht ab sofort im Eingangsbereich des Münster Ladens besichtigen, eine eigene Kerze entzünden oder mit nach Hause nehmen.

Offiziell traf das Licht am Sonntag in Bonn ein, was mit einem Gottesdienst in der Jugendkirche Sankt Franziskus gefeiert wurde. Seit den 1980er Jahren wird das Licht an der Flamme der Geburtsgrotte in Bethlehem entzündet und anschließend geschützt nach Deutschland transportiert. „Viele Besucher nehmen sich das Licht mit, um miteinander vereint zu sein und die Botschaft von Weihnachten zu verbreiten“, erklärt Sebastian Stiewe. Bereits seit Jahrzehnten steht das Licht aus dem Heiligen Land symbolisch für Frieden und Völkerverständigung.

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