250 Jahre Beethoven Bürger für Beethoven nehmen Mozart-Jahr als Vorbild

Bonn · Die Bürger für Beethoven erläutern in einer Broschüre, was Bonn vom Mozart-Jahr lernen kann. Ein ebenso großes Engagement für den 250. Geburtstag Ludwig van Beethovens fordern die Bürger für Beethoven.

"Wir sind dabei": (von links) Stephan Eisel, Marlies Schmidtmann und Walter Scheurle von den Bürgern für Beethoven.

"Wir sind dabei": (von links) Stephan Eisel, Marlies Schmidtmann und Walter Scheurle von den Bürgern für Beethoven.

Foto: Bernhard Hartmann

Manchmal erscheint es ganz hilfreich, ein bisschen über den Tellerrand hinauszuschauen. Im Fall der Bürger für Beethoven meint das konkret: Österreich. Dort feierte man im Jahre 2006 den 250. Geburtstag von Wolfgang Amadeus Mozart: in Salzburg, in Wien und überall, wo der Komponist in seinem Leben einmal ein paar Tage lang aufhielt. Man feierte überwiegend auf hohem künstlerischen Niveau, was eine sehr langen Vorlaufzeit bedingte.

Ein ebenso großes Engagement für den 250. Geburtstag Ludwig van Beethovens fordern die Bürger für Beethoven und ihr Vorsitzender Stephan Eisel nicht nur von der Stadt Bonn, sondern auch vom Bund, weil Beethoven eine nationale Angelegenheit sei, wie es auch im Koalitionsvertrag stehe.

Aus diesem Grunde plädieren sie für die Installation eines Bundesbeauftragten, der die übers ganze Jahr verteilten Feierlichkeiten koordinieren soll. Auch auf kommunaler Ebene setzen sich die Bürger für die Einrichtung einer Stelle innerhalb der Verwaltung ein, deren Inhaber sich komplett dem Beethovenjahr widmen soll.

Nach Ansicht der Bürger für Beethoven drängt die Zeit. "Die Bedeutung des Jubiläumsjahres mit den dazugehörigen Chancen ist noch immer nicht wirklich erkannt worden", sagte Eisel am Dienstag im Bonner Café Midi bei der Vorstellung einer Broschüre, die auf 28 Seiten einen kommentierten Zehn-Punkte-Forderungskatalog ausbreitet.

Der Katalog ist Ergebnis einer ausführlichen Analyse des "Mozartjahres 2006" in Österreich. Für die Broschüre seien nicht nur eine Vielzahl von Unterlagen ausgewertet, man pflege auch einen intensiven Austausch mit dem Intendanten des Wiener Mozartjahres, Peter Marboe. "Wenn man eine solche Struktur schafft, wie es die Österreicher vorgemacht haben, dann kann auch ein Jubiläumsprogramm mit Vielfalt, Aktualität und Breitenwirkung gelingen", ist Eisel überzeugt.

In dem Zehn-Punkte-Katalog findet sich neben den Forderungen nach einem Bundesbeauftragten und die nach einer eigenständigen Organisationsstruktur für die Jubiläumsfeierlichkeiten die nach der Ausrichtung des EU-Gipfels in Bonn. "In dem Jahr fällt die EU-Präsidentschaft auf Deutschland", sagte Marlies Schmidtmann, stellvertretende Vorsitzende der Bürger.

Dass im Beethovenjahr auch eine große wirtschaftliche Chance stecke, darauf wies der frühere Post-Vorstand Walter Scheurle hin, der wie Schmidtmann Stellvertretender Vorsitzender der Bürger ist. Österreich habe bei einem Investitionsvolumen von 40 Millionen Euro im Mozartjahr 80 Millionen Euro generiert, sagte er.

Info

Die Broschüre kann man sich zusenden lassen oder von der Homepage der Bürger für Beethoven herunterladen: www.buergerfuerbeethoven.de

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