Akademisches Orchester Mit Harold in Italien - Akademisches Orchester in der Uniaula

bonn · Wenn man für die Studentenorchester des Collegium musicum zu alt geworden ist, auf das gemeinsame Musizieren aber nicht verzichten will, dann geht man in das Akademische Orchester. So in etwa lässt sich die Konstellation des Akademischen Orchesters erläutern. 1985 hat sich das Orchester aus diesem Wunsch heraus gegründet und hat seitdem so einige großartige Konzerte und Tourneen bestritten.

Auch jetzt hatte sich das Akademische Orchester unter der Leitung von Jeremy Hulin in der Bonner Universitätsaula kein leichtes Programm vorgenommen: Zu hören waren zwei Werke des späten 19. Jahrhunderts, Hector Berlioz? Symphonie mit Solobratsche, "Harold in Italien" und Mussorgskys "Bilder einer Ausstellung" in dem wohl bekanntesten Arrangement von Maurice Ravel.

Berlioz ist bekannt für seine Programmmusik, aber "Harold in Italien" ist in Gänze dann doch eher selten zu hören. Als Solistin hatte man sich die Bratschistin Lolla Süßmilch hinzugezogen, was sich als sehr gute Wahl erwies. Man muss bei diesem Werk eher von einer besonderen Klangfarbe sprechen als von einem Bratschenkonzert: Die Bratsche ist nur wenig integriert in das Orchestergeschehen und tritt nur selten hervor. Genau dies brachte Lolla Süßmilch mit wunderbar weichem und unaufdringlichem Ton rüber.

Das Akademische Orchester, das um einiges an Blechbläsern und Schlagwerk aufgestockt war, konnte ebenfalls in seiner Rolle überzeugen. Im zweiten Teil des Konzerts traten vor allem die Blechbläser hervor: Es muss für einen Hobby-Musiker die reinste Freude sein, an den "Bildern einer Ausstellung" mitwirken zu dürfen.

Diese Motivation prägte die Interpretation des Akademischen Orchesters. So gelang dann auch mit dem "Großen Tor von Kiew" ein wahrhaft majestätischer Abschluss des gelungenen Konzerts.

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