Planungen für das Beethovenjahr 2020 Feiern im Dreiklang

Die Feiern zu Ludwig van Beethovens 250. Geburtstag im Jahre 2020, die vom Bund als "nationale Aufgabe" gesehen werden, will die Stadt Bonn mit einem ganzjährigen Dreiklang begehen.

Internationalität, Innovation und Emanzipation sind sozusagen die Einzeltöne des Akkordes, der von Beethovens Tauftag am 17. Dezember 2019 bis zum eigentlichen Geburtstag ein Jahr später erklingen soll. Gestern stellte Kulturdezernent Martin Schumacher den Stand der Planungen im Alten Rathaus vor.

Die Fäden für die Vorbereitungen laufen seit Ende letzten Jahres in der von der Verwaltung eingerichteten "Geschäftsstelle Beethoven 2020" zusammen. Projektleiter ist Ralf Birkner, dem noch ein "Koordinator Programm" an die Seite gestellt wird, der die Pläne der beteiligten Institutionen, der freien Szene und der bürgerlichen Initiativen koordiniert.

Die Stadt will für die Jahre bis 2021 insgesamt 3,7 Millionen Euro in den Haushalt einstellen, die jedoch nicht für die Vollfinanzierung des Programms gedacht sind. Ihre eigenen Programmbeiträge müssen Beethovenfest, Theater, Bundeskunsthalle und andere weitgehend aus eigenem Etat finanzieren.

Es gibt bereits konkrete Überlegungen

Schumacher stellte auch schon ein paar sehr konkrete Überlegungen zum Jubiläum vor. Das Jahr soll in der Oper mit einer Neuinszenierung von Beethovens einziger Oper "Fidelio" begonnen werden. Im Frühjahr soll die Uraufführung eines neuen "Fidelio" aus der Feder eines zeitgenössischen Komponisten folgen, dessen Autor noch gefunden werden muss.

Die große Linie der Festlichkeiten erstreckt sich über vier Abschnitte. Neben dem "Fidelio" ist als zweiter großer Akzent eine große Ausstellung, ähnlich wie die Napoleonschau, in der Bundeskunsthalle geplant. Titel: "Welt.Bürger.Musik". Im Frühjahr folgen weitere Ausstellungen im Haus der Geschichte ("Musik und Politik") und im LVR Landesmuseum ("Weltsprache Musik").

Im Sommer soll es Musik auf der Hofgartenwiese geben und ein großes Eurovisionskonzert. Überhaupt soll die ganze Stadt durch vielfältige Kunstprojekte verwandelt werden. "Der Anspruch ,Kultur für alle' soll eingelöst werden", sagte Schumacher.

Nahtloser Übergang ins Beethovenfest

Im September gehen die Feierlichkeiten nahtlos ins Beethovenfest über, dessen Jubiläumsprogramm um die Ausstellung "Sound of Silence" im Kunstmuseum, um ein Internationales Theaterfestival und einen Beethoven-Kongress ergänzt werden soll.

Im Dezember folgt dann das große Finale zu Beethovens 250. Geburtstag. Das alles und noch einiges mehr ist einer Projektbeschreibung dargelegt, die im Kulturausschuss am 16. September beraten wird, bevor der Rat sie am 22. Oktober absegnen kann.

Von zentraler Bedeutung ist auch die Neugestaltung der Dauerausstellung im Beethoven-Haus, das ab 2018 zudem mit einer Wanderausstellung durch die Konzerthäuser der Welt touren wird. Das Beethoven Orchester soll nach der Projektbeschreibung Gastspiele an den Ausstellungsorten geben.

Zudem geht Kulturdezernent Schumacher davon aus, dass die geplanten Sanierungsarbeiten an der Beethovenhalle rechtzeitig abgeschlossen werden. "Wir haben vor, das Beethovenfest 2018 wieder in der Beethovenhalle zu feiern", sagte er.

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