Pantheon Casino Comedian und Stand-up-Zauberer Marc Weide debütiert in Bonn

BONN · Für einen wahrhaft magischen Abend - so wie in Las Vegas zum Beispiel - gelten schon ein paar Regeln. "Wenn Ihnen etwas gefällt, werfen Sie mit roten Rosen".

Die werden zu diesem Zweck eigens unter den Zuschauern verteilt. Begleiten Sie den Zauberer ihres Vertrauens bei seinen Tricks mit Ah und Oh: Das sind schließlich auch bloß Menschen, wenn auch vielleicht eine Spur eitler als wir. Und drittens: Hören Sie denen nicht zu, die diese Tricks entzaubern; schauen Sie weg. Schenken Sie diesen Verrätern keine Aufmerksamkeit, keine Minute Ihrer kostbaren Zeit, gar nichts.

Soweit zum Reglement. Bei Marc Weide, der jetzt im Pantheon Casino vor den Bonnern debütiert hat, ist alles ein bisschen anders. "Las Vegas kann mich mal": So hat er sein Solo genannt - eine Mixtur aus Comedy, Magie und Stand-up-Zauberei, mit einer satten Portion jungenhaftem Charme und der wohltuenden Prise Selbstironie, sich selbst nicht ernster zu nehmen, als es denn unbedingt sein muss.

Nur damit keine Missverständnisse aufkommen: Weide kann wirklich zaubern. Er besitzt diese Fingerfertigkeit, schneller zu sein, als das gewöhnliche Auge zu folgen vermag. Er beherrscht das Metier: genug, um es zu überzeichnen. Wird der Zauberlehrling da etwa tollkühn? So etwa wie Marc Weide könnte sein "Kollege" aus Goethes Ballade ausgesehen haben.

Nur dass man im 21. Jahrhundert nicht mehr mit Besen hantiert, sondern mit aufblasbaren Jungfrauen. Ja, in der Postpostmoderne, wo alle sattsam bekannten magischen Gesten sich selbst zu karikieren scheinen, hat man es nicht leicht; muss 50-Euro-Scheine in Orangen verstecken, mit Zitronen und Kartoffeln handeln. Und warum wirkt das dann so leicht, als sei weiter nichts dabei? Weil Marc Weide in Wahrheit viel besser zaubern kann, als er uns glauben machen will. Den Beweis darf er jederzeit gern wieder antreten.

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