Schutz gegen Hochwasser Einlaufgitter werden erneuert

LENGSDORF/ENDENICH · Das seit dem Starkregen am 29. Juli defekte Einlaufgitter des Endenicher Baches nahe der Burg wird bald repariert. Es sollte in Kürze montiert sein, sagte Matthias Franke vom Tiefbauamt der Stadt in der jüngsten Sitzung der Bezirksvertretung Bonn.

 29. Juli: Treibgut hatte das Gitter des Überlaufbeckens am Burggraben verstopft. Beim Entfernen wurde es beschädigt.

29. Juli: Treibgut hatte das Gitter des Überlaufbeckens am Burggraben verstopft. Beim Entfernen wurde es beschädigt.

Foto: Axel Vogel

Unter dem Strich diene das Gitter zur Unfallverhütung. Damit es sich künftig leichter bedienen lässt und intakt bleibt, soll es nach innen aufschwingen - also nicht mehr gegen den Wasserdruck.

Aber auch der Grobrechen am Bacheinlass in Lengsdorf - im Sackgassenende von "Im Mühlenbach" - soll künftig nicht mehr versagen und wird laut Franke überarbeitet. Gedacht ist an einen sogenannten Pyramidenkopf, den das Wasser von allen Seiten umströmen kann. "Die Durchgängigkeit ist an allen Stauanlagen ein Problem", so Franke. Wie berichtet, war das Gitter in Lengsdorf am 29. Juli eingestürzt.

Die Stadt ging auch auf den verlandeten Hochwasserstauraum im Katzenlochbachtal ein. Dieses Regenrückhaltebecken im Wald ist etwa 20 Jahre alt. Die Lengsdorfer Bachfreunde hatten kritisiert, dass die Fläche vor dem Beckeneinlauf mittlerweile voller Schlamm sei und es so bei Unwetter nicht genügend Überflutungsfläche gebe. Allerdings betrage der Stauraum immer noch rund 12.000 Kubikmeter, so die Verwaltung.

Bei einer gewollten Überstauung sogar 29 000 Kubikmeter. Das ganze funktioniere also auch noch mit Schlamm, meinte Franke. Die Planungen für die Sanierung des Beckens sollen ab 2016 beginnen. Mit einem Baubeginn sei wegen eines nötigen Planfeststellungsverfahrens nicht vor 2020 zu rechnen.

Es gibt wohl eine Menge zu tun: Beseitigung der Ablagerungen, Bau von sogenannten Sohlgleiten, Neubau des Drossel- und Hochwasserentlastungsbauwerkes, Erhöhung des Absperrdammes, gegebenenfalls Grunderwerb, Klären der Eingriffe in das Naturschutzgebiet und mehr. Wegen dieser langen Liste kann die Stadt noch nicht abschätzen, was das alles kosten wird.

Klaus Schmäck, Vorsitzender der Bachfreunde, befürchtet hingegen, dass der "Zustand am Bach auf unabsehbare Zeit unverändert bleibt wird". Er bittet nun Hardtbergs Bezirksbürgermeisterin Petra Thorand, dem Verein bei dem weiteren Vorgehen bezüglich des Planfeststellungsverfahrens "Lengsdorfer Bach" behilflich zu sein.

Es müsste in fünf Jahren neu in Gang gesetzt werden, so Schmäck. Er will von Petra Thorand wissen, wie der derzeitige Entwicklungsstand bezüglich der Planumsetzung ist, wie die Prioritäten lauten und ob schon betroffene Grundstücke erworben werden konnten. "Müsste nicht öffentliches Interesse bei den Ankaufverhandlungen durchgesetzt werden?", fragt Schmäck.

In der Bezirksvertretungssitzung wurde auch noch einmal die Autobahnentwässerung in den Bach angesprochen, die bei Starkregen das Hochwasser noch verstärkt. Daran etwas zu ändern, ist nach Angaben der Stadt ein längerer Prozess. Zuständig sei die Aufsichtsbehörde.

Der Bach, der ab Ippendorf in Richtung Tal fließt, trägt auf seinem Weg verschiedene Namen. So heißt er Katzenlochbach, dann Lengsdorfer- und schließlich Endenicher Bach.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort