Fotografie-Projekt Kinder zeigen gute und schlechte Seiten von Dransdorf

DRANSDORF · Schüler fotografieren in einem Projekt des Stadtteilvereins und der Jugendfeuerwehr verschiedene Motive im Ort.

Ein gutes Auge für Fotomotive bewiesen die Kinder. Mitgemacht hatten vorwiegend Mitglieder der Jugendfeuerwehr.

Ein gutes Auge für Fotomotive bewiesen die Kinder. Mitgemacht hatten vorwiegend Mitglieder der Jugendfeuerwehr.

Foto: Roland Kohls

"Ich wußte ziemlich schnell, was ich fotografiere." Darin Ali (10) war eine von 16 Schülern, die an einem Fotoprojekt des Stadtteilvereins und der Jugendfeuerwehr Dransdorf teilnahmen. Anlass für die Aktion war eine Umfrage zur Lebensqualität in Dransdorf.

"Mit dem Fotoprojekt konnten auch Kinder und Jugendliche ihre Sicht zeigen", sagt Projektleiterin Ilona Arian vom Stadtteilverein. Die Zehn- bis 17-Jährigen fotografierten zum Teil mit ihren Handykameras, zum Teil mit Digitalkameras der Feuerwehr und des Stadtteilvereins. Motive waren Orte im Stadtteil, die für sie persönlich positiv oder negativ besetzt sind.

So hat Faissal Bouchafrati (10) ein Gebäude der Feuerwehr bildlich festgehalten. Wie die meisten Teilnehmer der Aktion gehört er der Jugendfeuerwehr an. "Hier kann man viel lernen", steht in der Unterschrift zu seinem Bild. Darin Ali fotografierte Müll hinter einem Stromkasten in der Hölderlinstraße. "Leute werfen Müll und Dreck nicht in die Mülltonne, sondern auf den Boden", steht unter ihrem Bild.

Die Diskussion und Kommentierung durch die Kinder und Jugendlichen war wichtiger Bestandteil des Projekts. In der Vorgehensweise richtete es sich nach dem Verfahren der Autofotografie, das von Sozialwissenschaftlern entwickelt wurde. Die Fotografierenden werden dabei als Experten ihres Sozialraums gesehen.

"Die Kinder identifizieren sich stärker mit ihrem Stadtteil", beschreibt Arian eines der Projektziele. Einige Themen findet man auf vielen Bildern, zum Beispiel den auch von Darin fotografierten herumliegenden Müll. "Wenn die Kinder sich mit dem Thema auseinandersetzen, wird vielleicht auch weniger Müll in die Landschaft geworfen", meint Arian.

Die Schüler machten die Fotos im Rahmen einer 24-Stunden-Übung der Jugendfeuerwehr. Zwei Stunden hatten sie Zeit, um Motive auszuwählen und zu fotografieren. Löscheinheitsführer Jochem Weinstock und Jugendwart Michael Dernen leiteten sie an. Im Multimedia-Treff des Stadtteilvereins bearbeitete Olga Dopolitskaja die Fotos anschließend nach.

Bis zum 27. Mai kann die Fotoausstellung im Stadtteilcafé, Lenaustraße 34, besichtigt werden. Öffnungszeiten: Montag bis Donnerstag 9 bis 17 Uhr; Freitag 9 bis 14 Uhr; Samstag, 17. Mai, im Rahmen des Afrikafests von 15 bis 19 Uhr. Am 29. Mai wird sie von 10 bis 17 Uhr beim Tag der Offenen Tür der Freiwilligen Feuerwehr, Siemensstraße 244, gezeigt. Anschließend sollen Bilder der Ausstellung an verschiedenen Orten wie einer ortsansässigen Bank, Versicherung oder in Geschäften gezeigt werden.

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