Anton-Mai-Straße Verkehrsberuhigung in ihrer schwierigsten Form
DUISDORF · Eine Verkehrsberuhigung für eine kleine Anliegerstraße durchzusetzen, ist gar nicht so einfach, wie man denkt. Das musste ein Anlieger der Anton-Mai-Straße feststellen, die gleich unterhalb der Burg Medinghoven liegt.
Diese kleine, etwas bergab führende Sackgasse ohne Gehwege, in der seit zweieinhalb Jahren rund 110 Neubürger zu Hause sind, lädt nämlich Autofahrer zum Rasen ein, brachte der Anlieger vor. Und weil deshalb die dort wohnenden Kinder gefährlich leben, wollte er sie zur Spielstraße umgewandelt wissen.
Zweimal vertagten die Bezirkspolitiker im Hardtberger Rathaus das Anliegen, obwohl sie durchaus Sympathie dafür hatten. Die Stadtverwaltung hatte dagegen vorgebracht, für eine Spielstraße sei eine besondere Gestaltung der Fahrbahnfläche nötig, die deutlich mache, dass die "Aufenthaltsfunktion" überwiege. Hinzu komme der Umstand, dass es die Anlieger selbst seien, die hier zu schnell fahren. Denn der Fremdverkehr tendiere gegen Null.
Die Bitte der Politiker, sich eine alternative Verkehrsberuhigung als eine Spielstraße zu überlegen, fruchtete auch nicht. Zwar gab es einen Ortstermin, aber auch da wurden alle möglichen Lösungen verworfen. Zudem zückte die Stadt eine Stellungnahme des NRW-Verkehrsministeriums, die sie bestätigte.
Die Entscheidung, die Umwandlung zur Spielstraße abzulehnen, sei korrekt, weil sich ein verkehrsberuhigter Bereich von den angrenzenden Verkehrsflächen deutlich unterscheiden müsse, hieß es da. Auch das Argument, in Freiburg werde das anders gehandhabt, verfing nicht: Das, so das Ministerium aus Düsseldorf, sei ein Verstoß gegen die Straßenverkehrsordnung, den Freiburg selbst verantworten müsse. In NRW könne die Landesregierung so etwas jedenfalls nicht gutheißen.
Folgerichtig hatte sich der Bürgerantrag für die Anton-Mai-Straße erledigt. Und die Anwohner werden sich weiter untereinander streiten, wie schnell denn hier gefahren werden darf.
