Freundschaftsspiel "Ministerium" gegen "Helmholtz-Gymnasium" Schnelligkeit kontra Lebenserfahrung

DUISDORF · Ziemlich chancenlos waren sie, die Mitarbeiter des Bundeslandwirtschaftsministeriums bei einem Freundschaftsspiel gegen Schüler des Helmholtz-Gymnasiums.

 Medaillen gibt es schon vor dem Spiel: Landwirtschaftsminister Christian Schmidt begrüßt - noch hoffnungsfroh - die Fußballspieler des Helmholtz-Gymnasiums.

Medaillen gibt es schon vor dem Spiel: Landwirtschaftsminister Christian Schmidt begrüßt - noch hoffnungsfroh - die Fußballspieler des Helmholtz-Gymnasiums.

Foto: Roland Kohls

Das Spiel war anlässlich des Sporttages der Abteilungen in Bonn und Berlin ein Dankeschön des Ministeriums an die Schule. Denn das Helmholtz-Gymnasium lässt die Betriebssportmannschaft regelmäßig in der Schule trainieren.

So richtig glücklich schien Christian Schmidt am Dienstag nicht mit seiner Rolle zu sein. Zwar sollte der Bundeslandwirtschaftsminister gemeinsam mit Schulleiterin Dorothee von Hoerschelmann nur den Anstoß für das Freundschaftsspiel Helmholtzschüler gegen Ministeriumsmitarbeiter machen. Doch obwohl der Ball schon längst im Spiel war, lief der Minister noch mit über den Platz des Helmholtz-Gymnasiums und hoffte auf einen Steilpass aus seinem Team.

Dabei ließen die Kicker der Schule gleich mit dem Anpfiff von Schiedsrichter Rainer Meyer keinen Zweifel daran, dass sie als Sieger vom Platz gehen wollen. Angsteinflößend in den Farben von Barcelona aufgelaufen, wurden die Oberstufenschüler von ihren Sportlehrern Jutta Jungblut und Andreas Steilemann dazu aufgefordert, "einen Gang runterzuschalten".

Schließlich war das Durchschnittsalter im Team des benachbarten Ministeriums für Ernährung und Landwirtschaft mit 48 Jahren deutlich höher. "Jungs, das könnten eure Väter sein", appellierte Steilemann an seine Schüler. "Spielt fair und ohne Überheblichkeit, damit alle mit erhobenem Kopf das Feld verlassen können", so seine Ansprache in der Kabine.

Von so viel Zurückhaltung und Bescheidenheit hält man im Ministerium offenbar überhaupt nichts. "Wir werden gnadenlos effizienten Fußball spielen mit beamtenmäßiger Absicherung in der Abwehr", gab Bernd Schwang von der Abteilung Öffentlichkeitsarbeit die Parole des Tages aus.

Dieses Selbstbewusstsein war auch bitter nötig. Denn kaum war das Spiel angepfiffen, musste Torwart Michael Kühmel vom Beamtenteam mit einer Glanzparade eine frühe Führung der Schüler verhindern.

Während die C-Jugend-Auswahl des Helmholtz-Gymnasiums durch Schnelligkeit und flinke Ballabgaben überzeugte, verließen sich die Ministeriumskicker auf Weitsicht und Lebenserfahrung. Die fehlende Kondition kompensierte die Elf durch langsames Dribbling. Mit im Team war auch Hans-Jürgen Brieger. Gerade vor zwei Tagen erst in den Ruhestand verabschiedet, wurde er für dieses Match kurzerhand wieder in die Mitarbeiterriege aufgenommen - abseits der ministeriumsinternen Transferliste.

Das Freundschaftsspiel war anlässlich des Sporttages der Abteilungen in Bonn und Berlin ein Dankeschön des Ministeriums an die Schule. Denn das Helmholtz-Gymnasium lässt die Betriebssportmannschaft regelmäßig in der Schule trainieren.

"Ein wunderschöner Platz", schwärmte Minister Christian Schmidt und ergänzte augenzwinkernd: "Bis wir die Olympiaqualifikation haben, ist das ein idealer Trainingsort für uns." Dafür werden die Beamten jedoch noch an Taktik und Kondition arbeiten müssen. Denn die Schüler siegten deutlich mit 4:2.

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