SPD fordert Verkehrskonzept Immer Lastwagen im Wohngebiet

DUISDORF · Wenn sich Wohn- und Gewerbegebiete im Laufe der Jahre zu nah kommen, bleiben Spannungen nicht aus. Anwohner hinter dem Duisdorfer Bahnhof, im so genannten Blumenviertel, wissen vom Lieferverkehr der Lastwagen im engen Nelkenweg und auf der Bahnhofstraße ein Lied zu singen. Und auch für die Lkw-Fahrer ist es kein Zuckerschlecken, sich den örtlichen Gegebenheiten anzupassen.

 Wie eng der Nelkenweg ist, zeigt diese Aufnahme einem Lastwagen, der auf dem Weg ins Gewerbegebiet ist. Nachbarn berichten, dass dabei auch schon mal etwas zu Bruch geht.

Wie eng der Nelkenweg ist, zeigt diese Aufnahme einem Lastwagen, der auf dem Weg ins Gewerbegebiet ist. Nachbarn berichten, dass dabei auch schon mal etwas zu Bruch geht.

Foto: Roland Kohls

Die SPD hat jetzt angemahnt, dass die Duisdorfer Industrie ein Verkehrskonzept brauche und die Entlastung der Wohngebiete nötig ist: "Manchmal stehen die Lkw den ganzen Nelkenweg entlang und warten auf die Abfertigung bei Hefe Arck", sagt die Stadtverordnete Gabi Mayer. "Ab vier Uhr morgens wird per Lkw durch Wohngebiete ins hiesige Industriegebiet angeliefert, circa 400 Familien werden jede Nacht gestört. Das muss sich ändern."

"Ich kann das nur unterstützen", sagt Hermann Arck, der Geschäftsführer des Großhandelsbetriebes, der Bäckereien, Eisdielen und Gastronomie beliefert und neun eigene Lastwagen in der Flotte unterhält. Als die Firma sich 1967 ansiedelte, habe es nur eine geringe Wohnbebauung und viel freies Feld gegeben. Seitdem sind die Häuser immer näher herangerückt. Und als sich auch der Arck-Firmensitz erweiterte, seien zwei Lärmgutachten gemacht worden. "Beide haben ergeben, dass der Lärmpegel im gesetzlichen Rahmen liegt und die Nachtruhe der Anlieger nicht gestört wird." Die Auslieferung erfolge frühestens ab 4 Uhr, die Anlieferung ab 7 Uhr. Anwohner berichten gleichwohl von nächtlichen Störungen. "Hier sind richtig große Lastwagen unterwegs, die früher erst ab 6 Uhr und heute schon ab 4 Uhr fahren dürfen. Sieben Mal sei in den letzten Jahren sein Gartenzaun umgefahren worden, zwei Mal konnte der Verursacher nicht ermittelt werden.

Die Krux dabei ist, dass die geplante Anbindung des Gewerbegebietes eigentlich über den Alten Heerweg erfolgen sollte, durch einen Durchstich vom Nelkenweg aus. "Doch dazu ist es nie gekommen", sagt Arck, der diesen Weg auch präferieren würde. "Denn der Nelkenweg ist nicht geeignet für Lastwagen", räumt Hermann Arck ein.

Zusätzliches Problem: Genau dort verläuft die Stadtgrenze zu Alfter, und man müsste sich bei der Planung mit der Nachbargemeinde einigen. "Wir möchten, dass die Verwaltung Lösungen aufzeigt, die einerseits dem Unternehmen Zukunftssicherheit bietet und andererseits die Anwohnerinteressen angemessen berücksichtigen", sagt Mayer.

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