Ehemalige Schülerin des Hardtberg-Gymnasiums Vanessa Ryborz aus Bonn hat einen Abiturschnitt von 0,75

BRÜSER BERG · Die 18-Jährige mit einem Notenschnitt von 0,75 in diesem Jahr mit den Leistungskursen Mathematik und Französisch das beste Abitur in Bonn gemacht hat.

 Das Lernen fällt ihr leicht: Vanessa Ryborz hat am Hardtberg-Gymnasium ein 0,75er-Abitur gemacht.

Das Lernen fällt ihr leicht: Vanessa Ryborz hat am Hardtberg-Gymnasium ein 0,75er-Abitur gemacht.

Foto: Horst Müller

In Spanisch und Deutsch lief es nicht ganz so gut. „Nö“, sagt Vanessa Ryborz und muss selbst schmunzeln. „Da habe ich nur eine glatte Eins bekommen.“ Alles andere lief dann aber wie immer – also besser. „Die meisten Fächer habe ich mit Eins plus abgeschlossen“, erzählt sie und man merkt, dass es ihr eigentlich ein wenig peinlich ist. Kein Wunder, dass die 18-Jährige mit einem Notenschnitt von 0,75 in diesem Jahr mit den Leistungskursen Mathematik und Französisch das beste Abitur in Bonn gemacht hat.

Neu ist das Gefühl immer vorne dabei zu sein für die ehemalige Schülerin des Hardtberg-Gymnasiums nicht: Bei der Mathe-Olympiade kam sie mehrmals ins Deutschland-Finale, beim Bundeswettbewerb Mathematik sicherte sie sich vordere Plätze, und auch bei der Casting-Show „Dein Song“ des Kinderkanals Kika erreichte sie mit ihrem eigenen Song „Au Revoir“ das Finale. Und während sich andere Schüler auf die Abiprüfungen vorbereiteten, absolvierte die 18-Jährige nebenbei noch ein Frühstudium an der Uni.

Dass Vanessa begabter ist als andere, das wurde schon früh erkannt. „Ich sollte früher eingeschult werden und später eine Klasse überspringen. Aber das wollten meine Eltern nicht. Ich sollte eine ganz normale Schulzeit haben.“

Geboren wurde sie in Halle. Seit 2007 lebt die Familie in Bonn. „Bei uns dreht sich eigentlich immer alles um Mathematik“, erzählt sie. Denn ihre Mutter studierte Mathematik und Betriebswirtschaft, ihr kongolesischer Vater Maschinenbau und Informatik. In die gleichen Fußstapfen will jetzt auch Vanessa treten. „Ich habe bereits eine Zusage und werde mit Beginn des Wintersemesters in Bonn Mathematik studieren“, stellt sie ihre Zukunftspläne vor. Dann wird sie im Hörsaal auch einige ihrer Freunde aus ganz Nordrhein Westfalen treffen. „Wir kennen uns von den verschiedenen Mathe-Wettbewerben und werden jetzt gemeinsam studieren“, sagt sie.

Weggehen aus Bonn war für sie keine Option. „Nein, die Bonner Uni hat für Mathematik einen hervorragenden Ruf. Hier fließt alles zusammen. Gerade die Grundlagenforschung ist hier genial“, freut sie sich auf den neuen Lebensabschnitt.

Wurde ihr denn nicht oft nahegelegt mit diesem Notendurchschnitt etwas anderes zu studieren. „Natürlich“, antwortete sie. „Aber nur weil ich es kann, muss ich es nicht tun.“ Wie es nach dem Studium weiter gehen soll, darüber hat sie sich noch keine Gedanken gemacht. „Das lasse ich einfach auf mich zukommen. Vielleicht fühle ich mich an der Uni wohl und will dort bleiben. Vielleicht gibt es interessante Jobs in der Wirtschaft. Mal sehen“, sagt sie und lässt sich nicht stressen.

Und da sie nie viel für die Schulen lernen musste, hatte sie stets Zeit für ihre vielen Hobbys. Demnächst wird sie in Karate die Prüfung für den schwarzen Gürtel ablegen. Sie spielt Klavier und klassische Gitarre. „Und ich mach alles, was man in meinem Alter so macht“, ergänzt sie. Dazu zählt auch, dass sie sich jetzt noch einmal mit ihren ehemaligen Klassenkameraden trifft. „Bevor alle aus Bonn weggehen oder für einige Zeit im Ausland unterwegs sind, wollen wir uns noch einmal sehen“, erzählt sie.

In den nächsten Wochen kommen dann auch ihre Bekannten in Bonn an, die sie von den Mathewettbewerben kennt und die jetzt gemeinsam mit ihr studieren. „Ich bin schon sehr gespant auf die Uni. Ich freue mich, wenn’s endlich losgeht“, sagt sie.

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