Lengsdorfer Weinfest Da feiert jeder gerne mit

Lengsdorf · Auch am dritten Tag des Lengsdorfer Weinfests war der neuen Weinkönigin Maria I. (Block) noch anzusehen, dass sie Spaß an ihrem Amt hat. Bei der Eröffnung des Frühschoppens am Sonntag gab sie aber zu: „Es ist jetzt langsam auch ein bisschen anstrengend.“

 Zum Wohle: Die Besucher des Weinfestes lassen sich die Tropfen aus Lengsdorf, von der Mosel und aus Rheinhessen schmecken.

Zum Wohle: Die Besucher des Weinfestes lassen sich die Tropfen aus Lengsdorf, von der Mosel und aus Rheinhessen schmecken.

Foto: Stefan Knopp

Nichtsdestotrotz hielt sie den Tag über durch, zog nachmittags noch mal auf dem Dorfplatz ein und feierte mit den Lengsdorfern bis zum großen Abschlussfeuerwerk.

Mit dem Verlauf des Festes konnten die Organisatoren vom Weinfestausschuss sehr zufrieden sein. Nach der Krönung am Freitag und dem umjubelten Konzert von Handmade herrschte auch am Samstag viel Betrieb auf dem Platz, besonders nachmittags, als Maria I. mit Bezirksbürgermeisterin Petra Thorand und dem Ortsfestausschussvorsitzenden Christoph Schada die diesjährigen Weintrauben für den Lengsdorfer Rotling kelterte. Auch 2016 werden wohl wieder rund 200 Flaschen zusammenkommen. Abends musizierten die Cöllner vor gut gelauntem Publikum.

Der Sonntag begann mit dem Gottesdienst in Sankt Peter, bei dem der Kirchenchor sechs Lieder beitrug. Für das Fest hatte sich Leiter Sebastian Chmel fröhliche Kirchenlieder und einige Gospels ausgesucht. Einen besonderen Effekt erzielten die Mitglieder dadurch, dass die Männer unten am Altar und die Frauen oben bei der Orgel standen und abwechselnd sangen.

Da der Chor immer neue Mitglieder brauchen kann, freute sich Chmel, dass Katja Frieling und Manuel Mies mitsingen. Sie waren erst im Februar von Koblenz nach Lengsdorf gezogen und hatten sich gleich angemeldet, um Kontakt zu anderen Lengsdorfern finden.

„Wir sind super aufgenommen worden“, sagte Mies. „Die Menschen machen es einem aber auch leicht“, stellte Frieling fest. Beide waren der Meinung: „Das ist ein schönes Miteinander hier.“ Auch das Weinfest nutzten sie als Plattform, um bei gutem Wein vom Gut Meyerhof aus Flonheim (Rheinhessen) und von Alfons Rohles aus Fell (Mosel) oder dem heimischen Rotling neue Leute kennenzulernen.

Etwa Petra und Hansjörg Schneider von „De Knallhaade“, dem Freundeskreis aus ehemaligen Mitgliedern der Lengsdorfer katholischen Jugend, die ihre Weinkönigin das ganze Wochenende über begleiteten. Sie ließen sich gerne einspannen, um die Neubürger zu integrieren. „Das ist soziales Trinken hier.“

Die vier lauschten am Sonntagnachmittag dem „Isleker Musikantenexpress“, die den Weg aus der Eifel mit einem kleinen Fanclub zurückgelegt hatten. Margret, Lilli und die anderen aus Bitburg waren aber nicht wegen des Weins gekommen, sondern hielten sich an das Bier, das nach ihrer Heimatstadt benannt ist. „Wer sagt, dass man auf dem Weinfest nur Wein trinken darf? An der Pommesbude darf man ja auch nicht nur Pommes essen“, meinten sie.

Gut gelaunt verbrachten sie den Tag auf dem Dorfplatz. Sie fühlten sich wohl, fanden aber am frühen Nachmittag: „Es könnten mehr Einheimische hier sein.“ Damit hatten sie Recht, aber mit dem Einzug der Weinkönigin kamen doch noch viele Lengsdorfer auf den Platz – auch weil es trocken blieb. Ihnen erklärte Schada, warum es seit einigen Jahren keinen größeren Festumzug mehr gibt: „Wir denken, die Qualität des Festes spielt sich auf dem Dorfplatz ab.“

Dort hatte man erstmals eine mobile Bühne an der Lingsgasse gegenüber der Bank aufgestellt. Anke Boehnert vom Damenkomitee Goldige Herzen, das wie gewohnt Kaffee und Kuchen verkaufte, fand die neue Ausrichtung gut.

Dadurch würde der Festplatz noch ein bisschen mehr von der Straße abgetrennt. Vor der Bühne standen nach dem Einzug der Festgemeinde die 40 Mitglieder der „Knallhaade“, die Maria I. auch in den nächsten zwei Jahren unterstützen wollen. „Wir sind stolz, dass die Weinkönigin aus unseren Reihen kommt“, sagte ihr Präsident Bernd Weber.

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