Brüser Berg Bakterien: Hardtbergbad geschlossen

Brüser Berg · Bei einer Routineuntersuchung ist festgestellt worden, dass das Badewasser des Hardtbergbades mit einem bestimmten Bakterium belastet ist. Die Stadt ließ daraufhin das Bad vorsichtshalber schließen. Der Schwimmbetrieb ist frühestens am Freitag wieder möglich.

 Ole Jungmann und sein Sohn Lars müssen den Schwimmbadbesuch verschieben, wie es der Aushang verrät.

Ole Jungmann und sein Sohn Lars müssen den Schwimmbadbesuch verschieben, wie es der Aushang verrät.

Foto: Stefan Hermes

Der vierjährige Lars hatte sich so sehr auf dem Schwimmbadnachmittag mit seinem Papa Ole Jungmann gefreut. Doch als die beiden am Mittwochnachmittag am Hardtbergbad ankamen, standen sie vor verschlossenen Türen. Angeschlagen war, dass wegen einer „technischen Störung“ an dem Tag sowie Donnerstag geschlossen ist. Dass es sich bei dieser Störung um Bakterien handelte, stand auf dem Zettel allerdings nicht.

Auf die sei man bei einer Routineuntersuchung des Badewassers aufmerksam geworden, teilte die Stadt am Mittwoch mit. So sei die Halle vorsichtshalber gesperrt worden. „Eine Gefährdung der Badegäste hat nicht bestanden“, versichert Stefanie Zießnitz vom Presseamt.

Ganz genau heißt der Keim Pseudomonas aeruginosa, der nach Angaben des Bäderamtes überall in der Umwelt vorkomme. Allerdings fühlt er sich in einer warmen, feuchten Umgebung besonders wohl. Ein Schwimmbad bietet beides. „Bei den Schwimmbecken sind die Hygienestandards sehr hoch“, sagte Zießnitz. Deswegen würden schon bei Verdacht auf diesen Keim – wie jetzt auf dem Brüser Berg – Gegenmaßnahmen eingeleitet.

Das soll helfen, dass sich die Bakterien nicht weiter ausbreiten. „Eine Erkrankung ist für Menschen mit intaktem Immunsystem fast ausgeschlossen. Pseudomonas aeruginosa kann bei Badegästen gelegentlich eine Gehörgangsinfektion (sogenannte Schwimmbad-Otitis) auslösen, die antibiotisch behandelt werden kann“, heißt es aus dem Presseamt.

26,4 Millionen im Haushalt reserviert

Ole Jungmann konnte sich eigentlich schon denken, dass er vergeblich gekommen war. Seine Frau hatte in Duisdorf von der Schließung gehört und angerufen. Doch davon wollte der Vater sich selbst überzeugen, wurde beim fast leeren Parkplatz sofort stutzig. „So ein blödes Bad. Dann gehen wir eben woanders hin“, meinte er. „Oh ja, lass uns was ganz Neues entdecken“, erwiderte Lars.

Auch Stammgast Jürgen Gessner musste am Nachmittag darauf verzichten, seine Bahnen zu ziehen. Mit dem maroden Zustand des Bads hatte das allerdings nichts zu tun, wie es mancher vermutete. In der Tat steht die energetische Sanierung an, die mit dem beschlossenen Bau eines neuen Bads in Dottendorf einhergeht. Die Planung für das Hardtbergbad verschlingt allein 1,7 Millionen Euro. Angepackt werden über zwei Jahre die Gebäudehülle, Betonkonstruktion, Sanitärbereiche sowie auch die Beckenköpfe im Freibadbereich. Für die Arbeiten sind im Haushalt für die Jahre 2016 bis 2019 insgesamt 26,4 Millionen Euro reserviert.

Das Hardtbergbad, In der Dehlen, ist unter 02 28/62 62 18 zu erreichen. Geöffnet ist (ab Freitag wieder) dienstags, donnerstags und freitags von 6.30 bis 8 und 13 bis 17.45 Uhr, mittwochs von 6.30 bis 17.45, samstags von 7 bis 17 Uhr und sonntags von 8 bis 18 Uhr. Montags ist geschlossen.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort