Verkehr in Kessenich Bezirksvertretung: Freie Fahrt für Radler auf der Pützstraße

KESSENICH · Ein Thema, zwei unterschiedliche Meinungen. Soll die Pützstraße von der Hausdorffstraße zur Burbacher Straße für den Radverkehr freigegeben werden, also entgegen der Einbahnstraße? Die Bezirksvertretung Bonn beschließt die Öffnung in beide Richtungen.

Zwei gegensätzliche Bürgeranträge lagen den Politikern bei der jüngsten Sitzung der Bezirksvertretung Bonn vor. Mehrheitlich stimmten am Ende alle dafür, dass die Radler künftig in beide Richtungen fahren dürfen. Nur der Bürger Bund Bonn war dagegen.Gisela Fabritius-Friedel von der Sonnenapotheke brachte 100 Unterschriften von Geschäftsleuten mit in die Sitzung.

"Seit Jahren haben wir Bauarbeiten dort, Ladeverkehr und Probleme für die Fußgänger, die dann noch von Radfahrern behindert werden würden", machte sie ihre ablehnende Haltung zur Öffnung der Pützstraße klar.

Da es also auf der Straße öfter eng würde - etwa wenn in der zweiten Reihe geladen werden müsste - seien die Radfahrer gefährdet; noch mehr, wenn sie auch in Gegenrichtung hindurch dürfen, so der Bürgerantrag sinngemäß. Fabritius-Friedel forderte, dass die vorhandenen Steinpoller erhalten bleiben.

Der SPD-Stadtverordnete Werner Esser hatte sich Anfang Dezember bereits mit Kessenichern ein Bild vor Ort gemacht. In der Sitzung gab er dann zu: "Die Pützstraße ist eng. Es knubbelt sich einiges - Autos, Radler und Fußgänger." So fiele ihm die Entscheidung nicht leicht. Doch unterm Strich sei er für die Öffnung. "Viele Radfahrer fahren doch jetzt schon falsch. Das sollte man legalisieren." Esser ist allerdings dagegen, an der Pützstraße bauliche Veränderungen vorzunehmen.

Dem schloss sich Arno Hospes (CDU) an. "In der Tat fahren die Radfahrer jetzt schon in die entgegengesetzte Richtung." Er hofft nun das an einer Stelle alte Fahrradständer - er nannte sie Felgenkiller - weggenommen werden, wenn die geplante Radabstellanlage errichtet werde. Dann wäre Platz für einen weiteren Parkplatz. Kritik übte Hospes in dem Zusammenhang an der Ware, die Rewe auf die Straße stelle: "Ich sehe das als eine Vergrößerung der Verkaufsfläche."

Die Stadtverwaltung solle mit dem Betreiber des Geschäftes noch einmal reden. So fand denn auch Valentin Brückel in seinem Bürgerantrag zahlreiche Argumente für die Öffnung für Radler. So gebe es heutzutage weniger Vorschriften, so dass kleine Engstellen oder Mindestbreiten der Straße keine Rolle mehr spielen würden.

Außerdem solle die Burbacher Straße nach dem Fahrradstraßenkonzept zukünftig eine noch größere Bedeutung für den Radverkehr erhalten. Außerdem werde die Bedeutung der Pützstraße für den Radverkehr als Zufahrt aus dem Ortszentrum zu dieser Schnellverbindung noch zunehmen.

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