Schwere Zeiten "Mister Endenich" Josef Hamacher wird 85.

ENDENICH · Früher gehörte dieser Mann zum Endenicher Ortsbild wie die Magdalenenkirche. Schließlich war Josef Hamacher mehr als 20 Jahre lang Vorsitzender des Ortsausschusses, gehörte insgesamt mehr als 30 Jahre dem Vorstand dieses Gremiums an.

 Ein Endenicher durch und durch ist Josef Hamacher. Auch noch mit 85 Jahren.

Ein Endenicher durch und durch ist Josef Hamacher. Auch noch mit 85 Jahren.

Foto: Roland Kohls

Und da war seine Präsenz bei Versammlungen, Festen und Treffen quasi Pflicht.

Inzwischen sieht man den Ehrenvorsitzenden, der heute 85 Jahre alt wird, seltener. Das hat auch mit Krankheiten und Schicksalsschlägen zu tun. Das Laufen fällt ihm schwer nach einer Hüftoperation, bei der er sich Krankenhauskeime eingefangen hat. Vier Mal wurde Hamacher im vorigen Jahr operiert. Und im Januar starb seine jüngste Tochter im Alter von 50 Jahren an Lungenkrebs.

Schwere Zeiten für den Mann, der schon zwei Ehefrauen verloren hatte, die erste 1985 und die zweite dann 2000. Vom Leben unterkriegen lässt sich Hamacher trotzdem nicht. "Ich habe mich noch von allen Krankheiten erholt", sagt er. Und es wird zur Feier des Tages auch einen kleinen Geburtstagsempfang bei ihm zu Hause Am Klostergarten geben, wo er schon seit 1975 wohnt. Der Ortsausschuss kommt zum Gratulieren vorbei, auch der Camilla-Bucherer-Hilfsfonds, den er 1986 mitgegründet hatte und bei dem er ebenfalls Ehrenvorsitzender ist. Allerdings: Die Feier wird nicht so groß wie vor zehn Jahren, als ihn viele Wegbegleiter im Gasthaus Nolden hochleben ließen.

Hamachers Herz schlägt immer noch für seine Wahlheimat Endenich, wohin der gebürtige Roisdorfer 1959 gezogen war. Sein Engagement fing an in Schulpflegschaften. Dann kamen weitere Posten hinzu. Er ritt auch mehr als 20 Jahre als St. Martin durch den Ort. Und auch wenn er nicht mehr so gut zu Fuß und auf Rollator oder Krücke angewiesen ist, funktioniert das Gedächtnis noch gut. Genau wie das Autofahren, auf das Hamacher nicht verzichtet.

Viele positive Dinge fallen ihm zu Endenich ein: als er 1972 mit Josef Strunck den ersten Karnevalszug aus der Taufe hob; als man für die Ansiedlung des Springmaus-Theaters kämpfte; auch die heutige Gestaltung des Schulplatzes und des Kreisels ging auf Hamacher zurück. Nicht zuletzt: "Ich habe überall Geld für Projekte losgeeist." Dafür werden ihm viele Endenicher dankbar sein.

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