Grünes C im Meßdorfer Feld Die "Station" kommt nun doch

DUISDORF/ENDENICH · Die umstrittene "Station" kommt jetzt doch noch ins Meßdorfer Feld. Die Bezirksvertretung Bonn hat am Dienstagabend mit großer Mehrheit und gegen die Stimmen des Bürger Bundes Bonn und der FDP beschlossen, eine abgespeckte Version der "Station" aufzustellen.

Damit haben die Bezirksvertreter auch gegen den Antrag der Bürgerinitiative für die Erhaltung des Meßdorfer Feldes gestimmt. Und das, obwohl die Politiker erst vor zwei Monaten einstimmig beschlossen haben: Die "Station" ist vom Tisch. Zuvor hatte es Proteste und einen entsprechenden Bürgerantrag der Initiative gegeben, die für mächtig Wirbel sorgten.

Der Grund, dass jetzt alles anders ist, ist ein Schreiben der Bezirksregierung Köln. Sie weist darauf hin, dass die Umsetzung des Grünen C dringend geboten sei, weshalb laut Stadt die Baumaßnahme bis spätestens im September durchgeführt werden müsse. Andernfalls drohe eine Prüfung der Förderfähigkeit, berichtet Umweltdezernent Rüdiger Wagner. "Käme eine solche Prüfung zum Ergebnis, dass der Verzicht auf die Station förderschädlich sei, dann sind die gesamten bewilligten Mittel aller Kommunen zurückzuzahlen." Ein Szenario, das niemand wollen kann, schon gar nicht in den Nachbarkommunen.

Das dürfte für die nachträgliche Genehmigung der "Station" in der gestrigen Sitzung der Bezirksvertretung Bonn eine Rolle gespielt haben. Dies umso mehr, als die "Station" nun ohne das besonders kritisierte Betonfertigteil auskommen soll. Demnach sollen nur drei Apfelbäume, eine Sitzgelegenheit, eine Informationstafel sowie ein Blühstreifen und Schotterrasen entstehen. Mehr noch: "Bewusst wird hier auf jegliche zusätzliche Betonierung in Form einer Wand oder Bodenversiegelung verzichtet", so die Stadt, die dieses Vorgehen mit Köln abgestimmt hat.

Die Bürgerinitiative für den Erhalt des Meßdorfer Feldes ist trotzdem nicht zufrieden, hatte bereits heftig gegen die neue Idee protestiert und auch die Fraktionen in dem politischen Gremium gebeten, nicht zuzustimmen. Schließlich sei die Verwaltung beauftragt worden, eine Alternative ohne Beton zu erarbeiten.

Stattdessen soll nun eine Beton-Bank und eine rund zwei Meter hohe, in Beton eingelassene Infotafel im Meßdorfer Feld entstehen. "Als Alibi für die geforderte naturnahe Gestaltung sind drei Apfelbäume vorgesehen", beklagt sich die Initiative, die sich auch gegen Fahrradständer ausgesprochen und gefragt hatte: "Wer will denn mitten auf dem Feld sein Rad abstellen?" In der nun beschlossenen Planung des Aachener Landschaftsarchitekten Norbert Kloeters gibt es die Ständer nicht.

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