Musik trifft Malerei Saisonabschluss in der Grünen Spielstadt

DRANSDORF · Zum Saisonabschluss hatte die Grüne Spielstadt an der ehemaligen Stadtgärtnerei am Rande des Meßdorfer Felds etwas ganz Besonderes im Angebot. Zum einen malten Mädchen und Jungen am Sonntag mit der Künstlerin Annette Stachs experimentelle Bilder, und der irakische Musiker Bassem Hawar gab ein Konzert.

 Kunst ganz ohne Strom: Annette Stachs malte zur Musik von Bassem Hawar ein Bild mit tanzenden Figuren.

Kunst ganz ohne Strom: Annette Stachs malte zur Musik von Bassem Hawar ein Bild mit tanzenden Figuren.

Foto: Roland Kohls

Abschließender Höhepunkt war jedoch die Begegnung von Malerei und Musik: Stachs schuf zur Musik von Hawar, der auf seiner selbst konstruierten Kniegeige spielte, ein Bild. Bei den ruhigen Passagen blieb Zeit für Details und ruhige Linien, mit der Steigerung der Dynamik in der Musik wurde auch der Pinselstrich lebendiger. Auf einem grün-orangefarbenem Hintergrund malte Stachs mit schwarzer Farbe expressiv tanzende Figuren.

Nach dem Konzert erklärte Hawar den Gästen das exotische Instrument, dessen Klangkörper aus einer Kokosnuss und dessen Hals aus Sandelholz besteht. Die Djoze, wie das Instrument im Irak genannt wird, was "Nuss" heißt, ist eines der ältesten bekannten Musikinstrumente der Welt. Ein in der sumerischen Stadt Ur gefundenes Steinrelief belegt, dass dort bereits vor 5000 Jahren eine der Djoze sehr ähnliche Kniegeige gespielt wurde.

Heute wird die Kniegeige nur noch sehr selten gespielt, sagte Hawar. Im Irak sind es nur noch rund 40 Musiker, die die Djoze spielen, in Europa gibt es drei Djoze-Spieler, von denen einer er selbst sei. Der seit zwölf Jahren in Köln lebende Musiker spielt mit der Djoze klassisch irakischen Maquam, europäische mittelalterliche Musik, aber auch experimentellen Jazz.

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