Fußgängerüberwege Mehr Sicherheit für Schulkinder

DRANSDORF · Mit ihrem Bürgerantrag, lieber Geld für die bessere Sicherung der Fußgängerüberwege auszugeben, anstatt das Messdorfer Feld mit Lampen zu beleuchten, sind Anwohner rund um das Meßdorfer Feld zwar krachend gescheitert. Trotzdem weisen sie aus gegebenem Anlass erneut auf ihr Anliegen hin und erneuern ihre Forderung, die Zebrastreifen zu sichern, statt den Radweg zu beleuchten.

Grund ist ein schwerer Unfall, der vor wenigen Tagen an der Meßdorfer Straße/Ecke Alfterer Straße passierte. Stephan Lang überquerte mit Sohn Jannes (10) den Zebrastreifen, als beide von einem Lieferwagen angefahren wurden. "Ich hatte die Straße fast schon überquert, als ich den aus den Augenwinkeln sah. Und da flog ich auch schon auf den Bürgersteig", sagt Lang. Ergebnis: Langs Kniescheibe erlitt eine Quer- und eine Längsfraktur, Jannes zog sich eine Prellung an der Hüfte zu. Beide gehen noch auf Krücken.

Gefährliche Situationen sind an der Messdorfer Straße Alltag, sagen die Anwohner. "Ich bringe mein Kind täglich zur Schule, mindestens einmal in der Woche erlebe ich eine gefährliche Situation", sagt Reinhard Krause. So passiere es zum Beispiel immer wieder, dass ein Auto am Zebrastreifen halte, der Fahrer dahinter aber zum Überholen ansetze.

"Es ist jedes Mal knifflig; wir lassen unsere Kinder nie alleine zur Schule gehen", meint Thomas Schüttoff. Probleme bereite auch die Tatsache, dass entlang der Straße Autos parken würden. Damit sie an denen noch vor dem entgegenkommenden Verkehr vorbeikommen, würden viele aus Richtung Duisdorf noch mal aufs Gas treten. Die Anwohner schlagen verschiedene Maßnahmen vor: einen Starenkasten, Mittelinseln, Fußgängerampeln oder Kissen auf der Straße.

"Für den Fall, dass Sicherungsmaßnahmen als zu teuer angesehen werden, hätten wir einen Vorschlag", sagt Agnes Boeßer. Statt bis zu 100 000 Euro für 17 Lampen auf einem 500 Meter langen Radweg auszugeben, solle die Stadt das Geld lieber in die Verkehrssicherheit an den Zebrastreifen investieren. Angesichts der Haushaltslage spricht sie von "merkwürdigen Prioritäten".

"Die Beleuchtung im Meßdorfer Feld steht in keinem Zusammenhang mit der Kennzeichnung der Fußgängerüberwege", sagt Elke Palm vom Presseamt der Stadt. Zudem sei die Situation vor Ort bei weitem nicht so dramatisch.

"Der Fußgängerüberweg, an dem der Unfall stattfand, ist deutlich sichtbar", so Palm. Und nach Auskunft der Polizei sei der Unfall ein Einzelfall. "Eine besondere Gefahrenlage gegenüber anderen Zebrastreifen liegt hier nicht vor." Lang meint, dass der Sanitäter im Krankenwagen ihm etwas anderes sagte: "Nämlich dass das dort schon drei Mal vorgekommen ist."

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