BaseCamp in Dottendorf "Fettes Brot" feierten mit 200 Gästen eine Party

BONN · Drei große Jungs und 200 Gäste sind definitiv eine Party. Auch wenn die Hamburger Band "Fettes Brot" spätestens mit dem Namen ihres neuen Albums "3 is ne Party" schon heraus posaunte, das sie auch nur zu dritt ordentlich feiern können. Und das sagt eine Band, die auch die Kölner Lanxess Arena füllt oder in Hamburg den Verkehr im Schanzenviertel mit einem Konzert zum Erliegen bringt.

 Beim Auftritt der Band "Fettes Brot" gaben nicht nur die Musiker auf der Bühne richtig Gas. Auch ihre Fans waren voller Inbrunst dabei.

Beim Auftritt der Band "Fettes Brot" gaben nicht nur die Musiker auf der Bühne richtig Gas. Auch ihre Fans waren voller Inbrunst dabei.

Foto: Horst Müller

Zu dem Konzert am Freitag im BaseCamp Bonn Young Hostel hatte der Radiosender BigFM geladen. Die Tickets konnten die Besucher nur vorab gewinnen. Dazu mussten sie sich bewerben. Steffi Geyer (34) aus Karlsruhe etwa brauchte unbedingt ein Echo und wenn sie beim Konzert das gleichnamige Lied nur laut genug mitsinge, dann melde sich derjenige schon, glaubte sie. Freundin Noeme Braun wollte unbedingt die Titel "Emanuela" und "Jein" hören.

Doch darauf mussten die Frauen und die anderen Gewinner warten. Denn Björn Beton, Doktor Renz und König Boris starteten ihr Konzert mit dem Lied "Wackelige Angelegenheit" aus dem neuen Album. Und dann ging es auch schon ab. Bereits das zweite Stück "Kannste kommen" ließ das Publikum hüpfen, und vor der Bühne wurde es kuschelig eng.

Auch wenn die Mitglieder der Band längst älter als 30 Jahre alt sind, so war davon nichts zu sehen. Da wackelten die Hintern der Drei zum Text von "Erdbeben", und eine laienhaft anmutende Boygroup-Choreographie hier und da garantierte einen hohen Spaßfaktor. Und weil die Menschen vor der Bühne genauso viel Gas gaben wie die Menschen darauf, verteilten die Rapper schnell ihre Wasserflaschen. "Damit ihr nicht dehydriert", erklärte König Boris.

Für Pressesprecher Thomas Lenz und Inhaber Michael Schlößer war das Konzert schon eine besondere Größenordnung. "Wir haben schon überlegt, ob wir das machen", sagte Lenz. Denn alleine die Logistik sei ein Kraftakt gewesen. Für die Brote wurde eigens eine größere Bühne aufgebaut. Seit Donnerstagvormittag wurde also in der Halle geschoben, abgebaut und aufgebaut. Ein pinkfarbener Wohnwagen musste raus aus der Halle und die verbleibenden 15 Camper wurde an die Seiten gekarrt.

Das Konzert diente auch als Test für eventuelle künftige Veranstaltungen. "Langfristig denken wir schon darüber nach, ob hier nicht kleinere Konzerte stattfinden können", sagte Lenz. Denn einen Vorteil hat die Halle: keine Lärmquerulanten. Allerdings muss der Musiker zum BaseCamp-Konzept passen. Fettes Brot haben zum Beispiel gezeigt, dass sie anspruchsvolle Spaßrapper und eben nicht so leicht aus dem Musikgeschäft wegzudenken sind. "Es sollte ein bisschen mehr als Konzert sein", beschreibt Lenz ein Kriterium für die Künstlerauswahl. Helge Schneider wäre etwa ein Wunschkandidat.

Das Kerngeschäft des Hostels, also Übernachtungen in einer besonderen Umgebungen anzubieten, bleibt erhalten. Obwohl schon nach den ersten Takten aus den Boxen klar ist: Der Kraftakt hat sich gelohnt - für alle.

Die Band

Doktor Renz (39), König Boris (39) und Björn Beton (40) stecken hinter dem Bandnamen "Fettes Brot". Seit sieben Studioalben und 21 Jahren sorgt das Pinneberger Trio für nordischen Charme in den Charts. Die Chartkarriere begann mit der Single "Nordisch by Nature", die bis in die Top 20 kletterte. Gegründet wurde die Band allerdings bereits 1992. Nach einer knapp dreijährigen Pause meldete sich die Band in diesem Jahr mit dem Album "3 is ne Party" zurück. Die Tour dazu startet am 28. Dezember 2013 in Köln.

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