Frauen trainieren den Wiedereinstieg in den Beruf Stärken erkennen

BONN · "Ich möchte den Frauen zeigen, dass sie weit mehr können als sie denken", sagt Trainerin Angelika Nickelsburg. "Sie brauchen ihr Licht nicht unter den Scheffel zu stellen".

 Üben für das Vorstellungsgespräch: (v. l.) Ursula Schubert-Sarells,Kathrin Kühn und Christine Seipel.

Üben für das Vorstellungsgespräch: (v. l.) Ursula Schubert-Sarells,Kathrin Kühn und Christine Seipel.

Foto: Barbara Frommann

Im Rahmen der 8. Bonner Frauenwoche nahmen gestern rund 18 Frauen an einem kostenlosen Seminar zum Thema "Blackbox: Überraschen Sie sich und den Arbeitsmarkt mit ihren Fähigkeiten!" in den Räumen der Bundesagentur für Arbeit teil. Personaltrainerin Nickelsburg sprach mit den Wiedereinsteigerinnen und jungen Berufsanfängerinnen über individuelle Fähigkeiten und vermittelte, wie sie ihre Kompetenzen bei Bewerbungen hervorheben können.

Bereits zum 8. Mal organisierte die Beauftragte für Chancengleichheit am Arbeitsmarkt der Agentur für Arbeit mithilfe des Arbeiterkreises der Gleichstellungsbeauftragten im Rhein-Sieg-Kreis die Aktionswoche mit Seminaren rund um das Thema Frauen und Beruf. So gab es Seminare zur Vorbereitung von Bewerbungsmappen, Vorstellungsgesprächen oder auch eine Veranstaltung zum Thema Kommunikation zwischen Mann und Frau im Beruf.

"Wir wissen aus unserer alltäglichen Beratungsarbeit, dass Frauen solche Unterstützung nach wie vor brauchen", sagte Ursula Schubert-Sarellas, Beauftragte für Chancengleichheit am Arbeitsmarkt. So würden sich viele Frauen zum Beispiel bei Gehaltsverhandlungen schnell mit niedrigen Löhnen zufriedengeben, anstatt mehr Geld zu verlangen, und ihre eigenen Fähigkeiten unter den Tisch kehren. "Frauen haben so viele Talente, derer sie sich nicht bewusst sind, wie zum Beispiel Organisationsfähigkeiten oder Familienmanagement", sagte Nickelsburg. "Ich möchte ihnen den Mut geben, dies auch in Bewerbungen anzugeben".

Anhand von Übungen, Gesprächen und Gruppenarbeiten sollten die Frauen im Laufe des Tagesseminars erkennen, was sie für ein tolles Berufsprofil haben. Während der Bonner Frauenwoche bot auch die Spezialistin für Wiedereinstieg nach der Familienphase, Christine Seipel, Gespräche an. "Viele wissen nach einer längeren Pause nicht, wie sie einsteigen können und dass es Fördermittel dafür gibt", sagte Seipel.

Die Bonner Frauenwoche sei bisher immer auf gute Resonanz gestoßen. "Wir hatten mehr als 150 Anmeldungen. Viele Frauen nehmen auch öfters teil", sagte Ursula Schubert-Sarellas. Normalerweise würden solche Seminare sehr viel Geld kosten, und deshalb sei das Angebot sehr beliebt. "Wir haben immer ein sehr gutes Echo bekommen. Viele Teilnehmerinnen sagen uns nachher: Mehr davon!", berichtete sie zufrieden.

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