Stiftung für Physik und Astronomie Promotionspreis geht an Annika Thiel
BONN · Der Hörsaal im Physikalischen Institut der Uni Bonn füllte sich am Freitagnachmittag stetig. Fast alle der etwa 150 Plätze waren belegt, als das wöchentliche physikalische Kolloquium begann. Doch dieses war kein gewöhnliches: Doktorandin Annika Thiel nahm den Promotionspreis 2013 der Stiftung für Physik und Astronomie der Bürgerstiftung Bonn entgegen.
In fünfjähriger Arbeit hatte die Wissenschaftlerin experimentell die innere Dynamik von Protonen untersucht und die Ergebnisse mit vorhandenen theoretischen Modellen verglichen. "Die Dissertation war ein Projekt der Grundlagenforschung", erklärte die 32-jährige.
Betreut wurde sie dabei von Professor Reinhard Beck vom Helmholtz Institut für Strahlen- und Kernphysik. Die Nachricht über die Ehrung hatte Thiel im vergangenen Jahr erhalten. "Nur zwei Tage zuvor ist mein Sohn Robert geboren. Das war eine aufregende Woche", sagte die Wissenschaftlerin.
Die Urkunde des mit 2000 Euro dotierten Preises übergab Professor Dieter Meschede, Vorsitzender des Fachausschusses für Physik und Astronomie der Bürgerstiftung. "Die Förderung junger Wissenschaftler ist von großer Bedeutung. Daher wird die Stiftung neben dem Bachelor- und Promotionspreis zukünftig auch ein neues Programm zur Förderung von Schülern initiieren. Mit dem Promotionspreis möchten wir herausragende Dissertationen im Bereich Physik im Namen der Forschungsgemeinschaft anerkennen und würdigen", sagte Meschede.
Annika Thiel dankte und ihr Sohn Robert freute sich lautstark mit. Im Anschluss stellte sie dem fachkundigen Publikum die Ergebnisse ihrer Arbeit vor. Auch ehemalige Preisträger waren am Freitag nach Bonn gekommen, darunter Stephan Kuhr. Ihm wurde der Preis vor zehn Jahren als erstem verliehen. Mittlerweile hat er eine Professur an der Universität Strathclyde im schottischen Glasgow übernommen.
