"Tour de Natur" in Bonn Kritik am Bonner Nadelöhr "Bahnunterführung"

BONN · "Und los." Gut gelaunt schickte Axel Mörer-Funk vom ADFC Bonn/Rhein-Sieg am Sonntag 120 Radfahrer aus ganz Deutschland von Bonn aus auf die diesjährige "Tour de Natur". Groß und Klein, vom "Atomkraft-Opa" mit Wallebart bis zu jungen Eltern mit kleinen Kindern - es war laut Mörer-Funk ein "bunter Haufen", der da beherzt in die Pedale trat.

Mit ihren fantasievoll geschmückten Drahteseln nahmen sie Abschied von Bonn, um auf zweiwöchige Fahrt durchs Rheinland und Ruhrgebiet zu gehen.

"Wir laden zum 24. Mal jedermann zum Mitradeln ein. Ob auf einer Etappe, ein Wochenende oder die gesamte Tour lang", erläuterte Jens Hansen als Aktionssprecher. Einerseits sei man sportlich in NRW unterwegs. Unter dem Motto "Aktiv - umweltbewegt - unaufhaltsam" böten andererseits auch Kundgebungen an der Strecke die Möglichkeit, Politik vor Ort mitzugestalten. Am 9. August will die Tour de Natur in Dortmund ankommen.

Erstes Etappenziel war am Sonntag Bornheim, wo der stellvertretende Bürgermeister Frank W. Krüger die Radler über die Planung für einen Radschnellweg von Bornheim über Alfter nach Bonn informierte. Dann ging es weiter zum Phantasialand in Brühl, wo die Gruppe gegen den Ausbau des Freizeitparks protestierte, "weil das weitere Flächen sensiblen Naturraum kostet", so Hansen.

"Die Tour hatte von der Polizei zunächst die Genehmigung, auf der A553 bis zur Anschlussstelle Brühl-Süd zu fahren", so Hansen. Dann jedoch wurde die Auffahrt auf die Autobahn kurzfristig verwehrt. "Hier gab es wohl Abstimmungsprobleme der beteiligten Polizeibehörden in Bonn, Köln und dem Rhein-Sieg-Kreis", ergänzte Mitorganisatorin Susanne Timm, die die Entscheidung kritisierte. Am Ende erreichten die Teilnehmer den Brühler Freizeitpark über eine Nebenstrecke durch Walberberg.

Über Hürth-Hermülheim ging es am Abend zum Ziel der Tagesetappe, dem Bürgerhaus Zollstock in Köln. Dort spielte "Klaus der Geiger".

In Bonn hatten sich die Teilnehmer am Samstag beim ADFC-Kreisverband Bonn/Rhein-Sieg eingefunden, um ihr Quartier, die Lutherkirche, zu beziehen. Am Nachmittag luden Mörer-Funk und der Verkehrswissenschaftler und leidenschaftliche Biker Professor Heiner Monheim zu einer Stadttour und einer Kundgebung auf dem Kaiserplatz ein.

Den Bonner Radfahrern sei das Nadelöhr Unterführung zur Poppelsdorfer Allee ein Dorn im Auge, meinte Mörer-Funk. Zur Stoßzeit müssten sich da 600 Fußgänger und 400 Radfahrer stündlich durchdrängen, habe eine Zählung ergeben. "Die Unterführung kann und muss unbedingt erweitert werden", wies Mörer-Funk auf einen entsprechenden Bürgerantrag des ADFC hin.

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