Kommentar Ein Fiasko

BONN · Die Suche nach einem Nachfolger für den im WCCB-Skandal verstrickten Friedhelm Naujoks gerät zum Fiasko. Jetzt hat bereits der dritte Kandidat seine Bewerbung auf den Posten des städtischen Gebäudemanagers Knall auf Fall zurückgezogen.

Dabei schien die Wahl von Alexander Bojanowsky eigentlich sicher.

Die Betonung liegt auf "schien"! Denn Eingeweihte hatten schon länger Bauchschmerzen mit dieser Personalie. Die Vertagung im Stadtrat vor wenigen Wochen, weil man sich angeblich über das Leitungsmodell beim Städtischen Gebäudemanagement nicht einig werden konnte, sahen viele nur als einen Vorwand.

Für Verunsicherung hatten vielmehr Informationen um die schon lange andauernden Querelen zwischen dem Geschäftsführer des Studentenwerks und Teilen des Verwaltungsrats gesorgt, die mehr und mehr im Rathaus verbreitet wurden. Das hätte allen schon früh eine Warnung sein müssen. Vor allem der Stadtspitze.

Im Nachhinein muss sie sich fragen lassen, ob dieser Personalvorschlag vor diesem Hintergrund überhaupt zu verantworten war. Jetzt musste der Bewerber selbst die Notbremse ziehen, um Schaden von seiner Person abzuwenden. Das ist bitter. Und ein Armutszeugnis für die Personalpolitik der Stadt.

Abgesehen davon fragt man sich auch, wieso es eigentlich nicht möglich ist, der bisherigen kommissarischen Leiterin Marion Duisberg, die diesen Job immerhin seit mehr als einem Jahr geräuschlos ausübt, einen Kaufmann aus den eigenen städtischen Reihen an die Seite zu stellen. Auch das ist in Wahrheit ein Armutszeugnis.

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