Elferrat der Bonner Stadtsoldaten Der Karneval erobert die Stadtkrippe
BONN · Ein wenig dickköpfig kommt der kleine Stadtsoldaten-Kadett daher - im wahrsten Sinne des Wortes: Weil der Kopf dieser Holzfigur zu groß ist, passt der von einer anderen Figur ausgeliehene Dreispitz nicht ganz darauf. Deshalb trägt sie den Hut in einer Hand. So wird der Karnevalist künftig das Figurenensemble der Stadtkrippe im Bonner Münster verstärken.
Für die Übergabe an Stadtdechant Wilfried Schumacher hatten sich die Mitglieder des Elferrats der Bonner Stadtsoldaten, der die Krippenfigur gestiftet hat, gestern Nachmittag in der Basilika versammelt. Auch das designierte Bonner Prinzenpaar, Jürgen I. und Nora I., war gekommen. Viel Zeit wird der Stadtsoldat auf der jetzigen Krippe aber nicht verbringen. Seine endgültige Position erhalte er erst mit der Ankunft der Heiligen Drei Könige am Dienstag, sagte Schumacher. Und am 11. Januar wird die Krippe ein letztes Mal zu sehen sein. Geplant war das laut Karl-Heinz Morschhaeuser vom Elferrat anders. Die Figur sei erst Anfang Dezember aus Oberammergau gekommen, wo sie in einer Werkstatt für Krippenfiguren entstand. "Die Schwierigkeit war es, einen Schneider zu finden, der auf die Schnelle eine Uniform in dieser Größe herstellt." Die wurde erst vor einigen Tagen fertig.
Ein Karnevalist auf einer Krippe? "Es ist ja eine Stadtkrippe", erklärte Schumacher. "Darin soll sich ja auch die Stadtgesellschaft widerspiegeln." Also auch der Bereich Karneval. "Die Figur repräsentiert das Engagement vieler Menschen, die sich im Karneval betätigen." Es müsse auch nicht der einzige Karnevalist auf der Krippe bleiben, so der Stadtdechant. Da könnte also auch noch ein Ehrengardist hin.