Beethovenhalle in Bonn 35 regionale Hochschulen präsentieren sich

BONN · Es ist ein ziemliches Gedränge in den Gängen der Beethovenhalle. Aber anders als bei Konzerten, Afterjobpartys oder Schuhbörsen stand am Dienstag den Besuchern der Ernst der Zukunftsplanung in die Gesichter geschrieben. Die knapp 3000 jungen Leute nutzten die Infostände von 35 Hochschulen der Region, um sich über Studienmöglichkeiten zu informieren.

 Schülerinnen informieren sich bei der Berufsvorbereitungsmesse in der Beethovenhalle am Stand der Polizei.

Schülerinnen informieren sich bei der Berufsvorbereitungsmesse in der Beethovenhalle am Stand der Polizei.

Foto: Barbara Frommann

44 Gymnasien und Berufskollegs der Region werden in diesem Jahr rund 5000 Abiturienten entlassen. Die meisten von ihnen werden nach Auskunft der Messeorganisatorin Margit Seiwert von der Agentur für Arbeit in Bonn oder einer der umliegenden Städte einen Studienplatz suchen.

"Durch das G 8 sind eben doch viele Erstsemester noch recht jung und streben noch nicht so in die Ferne", erläutert die Berufs- und Studienberaterin. Ihr Kollege Ralf Steinhauer ergänzt: "Wir sind eine Hochbildungsregion." Der Bereichsleiter der Arbeitsagentur weiß, dass es inzwischen sehr schwer geworden ist, im Dickicht der Angebote einen idealen Weg zu finden. "Deshalb ist es ganz wichtig, dass wir die jungen Menschen gut vorbereiten und ihnen bei der Orientierung helfen." Dabei ist die Hochschulmesse ein wichtiger Baustein.

Orientierung ist das Stichwort: Zwischen 7500 und 8000 Bachelor-Studiengänge gebe es inzwischen in Deutschland, erklärt Horst Rörig von der Hochschule Bonn-Rhein-Sieg. Sich da im - noch dazu verkürzten - Abiturjahr durchzuarbeiten, ist für viele Abiturienten zu aufreibend. "Deshalb sind viele von ihnen jetzt noch ziemlich ziellos, und sie wollen sich erst mal einen groben Überblick verschaffen." Das gelingt den meisten offensichtlich ganz gut.

Lena ist mit ihrer Mutter gekommen. Die beiden haben noch gar keine Vorstellung davon, was nach der Schule kommen soll. Sie sind aber zuversichtlich, etwas zu finden. Joshua Elgas hat da schon konkretere Pläne. Er ist eigens aus Hennef in die Beethovenhalle gekommen, um zu sehen, welche Hochschule ihm im Bereich Elektrotechnik die besten Möglichkeiten bieten kann. Die Aufgabe der nächsten Wochen wird sein, sich durch den dicken Packen an Informationsbroschüren und Faltblättern zu lesen.

Und ebenfalls gezielt sucht die 27-jährige Grafikerin Thekla Hammerschmidt. Sie möchte sich in einem Zusatzstudium in Richtung Marketing weiter qualifizieren. Die IUBH School of Business and Management in Bad Honnef reizt sie dabei sehr. "Natürlich ist da ein Studium ziemlich teuer, aber private Unis sind schon sehr gut, weil sie intensiver arbeiten und besser auf die Studierenden eingehen", meint sie. Ein Trend bei angehenden Studierenden, so der Pressesprecher der Arbeitsagentur, Lars Normann, gehe hin zu dualen Studiengängen. Die bietet auch die EU-FH in Brühl.

Ihr Studienberater Eric Bodes erklärt das Geheimnis des Erfolgs: "Durch die berufsbegleitenden Studien, die noch dazu auch im Ausland stattfinden, bieten unsere Abgänger alles, was die Arbeitgeber wünschen: theoretisches Wissen, praktische Erfahrung, beste Sprachkenntnisse."

Berufsvorbereitung

Die Hochschulmesse ist nicht die einzige ihrer Art in der Region. Für alle, die vor dem Einstieg ins Berufsleben stehen, wird vor allem die Ausbildungsbörse interessant sein. Am 11. März veranstaltet die Agentur für Arbeit mit der Industrie- und Handelskammer und der Kreishandwerkerschaft in der Beethovenhalle Bonn die 18. Ausbildungsbörse für Schüler der Entlass- und Vorentlassklassen aller Schulformen. Dort werden auch noch Ausbildungsplätze für 2015 angeboten.

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