Rund 3000 Erstklässler an Bonner Grundschulen eingeschult Kreative Tüten und aufgeregte Eltern

ENDENICH · Für die neuen Erstklässler an der Matthias-Claudius-Schule ist es ein Abenteuer: Die Kindergartenzeit ist vorbei, im Klassenzimmer geht es anders zu.

 Was jetzt wohl auf sie zukommt? Die neuen Erstklässler der Matthias-Claudius-Schule sind gespannt.

Was jetzt wohl auf sie zukommt? Die neuen Erstklässler der Matthias-Claudius-Schule sind gespannt.

Foto: Stefan Knopp

Manche der i-Dötzchen, die am Donnerstag ihren ersten Schultag hatten, wirkten angespannt, andere waren einfach nur aufgeregt. Das Beste an diesem Tag war für die meisten sowieso, dass sie nach der Einschulung ihre bunten Schultüten auspacken durften.

Genauso aufregend war das für die meisten Eltern. "Man fiebert mit", sagte Martin Hundrup, Vater des fünfjährigen Fritz. "Da fängt ein neuer Lebensabschnitt an." Als Lehrer habe er das schon oft erlebt, als Vater noch nicht. Manchmal komme es einem so vor, als seien die Eltern nervöser als die Kinder, scherzte Hundrup.

Kinder und Erwachsene fanden sich nach dem ökumenischen Einschulungsgottesdienst in der evangelischen Trinitatiskirche auf dem Hof der Schule ein. Die Schultüten waren natürlich mit dabei, große und kleine, gekaufte und selbst gemachte. Die Kinder, die aus der gleichen Kindergartengruppe kamen, konnte man daran erkennen, dass ihre Tüten ähnlich aussahen: Die hatten sie selber gebastelt. Fußballspieler, Pinguine, Einhörner - die Tüten waren sehr kreativ. Florentine (6) war stolz auf ihre Meerjungfrauen-Schultüte. Die hatte ihre Mutter gemacht. "Dafür habe ich zwei Abende gebraucht", sagte Sigrid Risse.

i-Dötzchen
6 Bilder

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Auf dem Hof gab es erst mal eine Aufführung der jetzigen Zweitklässler, danach wurden die Kinder auf ihre jeweiligen Klassen verteilt. Schulleiterin Angelika Herder bereitete derweil die Eltern auf die kommende Zeit vor. Freude, Ermutigung, den Kindern die Zeit geben, die sie brauchen, das alles sei wichtig. Herder macht das zwar schon seit 19 Jahren, aber Routine sei das trotzdem nicht: "Es ist immer spannend." i-Dötzchen können es nicht erwarten

Natürlich warb sie auch für den Förderverein der Schule. "Wir machen auf jeden Fall mit", sagte Melanie Bach, die mit ihrem Mann Bernd Greune auf die Schultüte von Tochter Paula (6) aufpasste. "Es ist wichtig, dass man sich einbringt." Die Schule biete eine gute Mischung an Kindern vieler Nationen und sozialer Schichten. Auch Kinder von Flüchtlingsfamilien aus dem Paulusheim wurden gestern eingeschult; die Familien, die Schultüten vom Arbeitskreis Flüchtlinge bekommen hatten, nahmen am Gottesdienst teil. Einige hatten der Schulleiterin ein Geschenk mitgebracht. "Das war das erste Mal, dass ich bei der Einschulung Blumen bekommen habe", sagte Herder.

Nach der ersten Schulstunde wurde gefeiert: Familie Korkhaus ließ Tochter Anna (6) entscheiden, wie der Nachmittag gestaltet wurde. Florentine und ihre Eltern gingen zum Mittagessen auf die Waldau und anschließend dort auf den Spielplatz. Und Paula holte bei der Bäckerei die Torte ab, die sie sich gewünscht hatte.

Verstärkte Kontrollen vor Schulen

Achtung Autofahrer: Ab sofort sind die Schulanfänger unterwegs. Die erkennt man an den orangefarbenen Kappen, die die Stadtwerke Bonn auch in diesem Jahr für alle rund 3000 Bonner i-Dötzchen ausgegeben haben. An der Dransdorfer Kettelerschule überbrachten Oberbürgermeister Jürgen Nimptsch, Polizeipräsidentin Ursula Brohl-Sowa und Anja Wenmakers von den Stadtwerken Bonn die Kappen und übten mit den Kindern die wichtigsten Regeln im Straßenverkehr.

"Jeder Kraftfahrer sollte zurzeit ganz besonders auf die im Straßenverkehr unerfahrenen Kinder achten und bremsbereit sein", sagte Nimptsch. Teams des Stadtordnungsdienstes sind außerdem derzeit verstärkt an einigen Schulen unterwegs, um zu kontrollieren, ob Autofahrer vorsichtig fahren und ordentlich parken. Dazu gehören neben der Kettelerschule die Erich-Kästner-Schule, die Montessorischule, die Karlschule, die Marienschule, die Josefschule, die Paul-Klee-Schule, die Lyngsbergschule, die Paul-Gerhard-Schule, die Elsa-Brandström-Schule, die Carl-Schurz-Schule, die Ludwig-Richter-Schule und die Laurentiusschule.

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