Polizei-Präsenz zugesichert Keine Sorge um Martinszüge in Bonn

BONN · Zu Irritationen und Unverständnis hat die angebliche Ankündigung der NRW-Landesregierung gesorgt, wonach aus Kostengründen die Polizeieinsätze bei Martins- und Karnevalszügen reduziert werden sollen.

Bei Umzügen etwa an Karneval oder zu Sankt Martin sind in erster Linie die Veranstalter für die Sicherheit zuständig.

Bei Umzügen etwa an Karneval oder zu Sankt Martin sind in erster Linie die Veranstalter für die Sicherheit zuständig.

Foto: Roland Kohls

Stattdessen sollen die Veranstalter für die Gewährleistung der Sicherheit mitbezahlen, hieß es in Medienberichten. Doch offensichtlich war bei den Vereinen und Martinsausschüssen alle Aufregung umsonst. Denn an der bisherigen Praxis soll sich nichts ändern, versicherte am Montag jedenfalls der Sprecher des NRW-Innenministeriums, Jörg Rademacher, auf Nachfrage des General-Anzeigers.

"Die Polizei ist immer da, wenn sie gebraucht wird", sagte er. Das gelte auch bei Karnevals- und Martinsumzügen. Er verwies allerdings darauf, dass in erster Linie die Veranstalter selbst für die Sicherheit der Teilnehmer zuständig seien. Sie müssten auch Vorsorge dafür treffen, dass die Allgemeinheit nicht beeinträchtigt werde, sagte er. Das sei bisher stets die Regel gewesen, daran habe sich bis dato nichts geändert.

Bei mehr als 50 größeren und kleinen Martinszügen, die alljährlich in Bonn stattfinden , haben die sich widersprechenden Nachrichten zur künftigen Kostenbeteiligung bei Polizeibegleitung auch im Katholischen Stadtdekanat für Verunsicherung gesorgt. Stadtdechant Monsignore Wilfried Schumacher meinte aber, "sollten Änderungen notwendig sein, bin ich mir sicher, dass Organisatoren und Behörden gute Lösungen finden für unsere Kinder, die sich darauf freuen, den heiligen Martin mit ihren Laternen zu begleiten".

Auch der Festausschuss Bonner Karneval als Veranstalter des Rosenmontagszugs reagierte erst einmal gelassen. Vize-Präsident Stephan Eisel: "Sollte es zu einer Kostenbeteiligung bei Polizeieinsätzen kommen, könnten wir das gar nicht bezahlen. Wir wären bei diesem Thema auch der falsche Ansprechpartner. Da müsste sich der Innenminister an die Stadt Bonn wenden.

Wir sind ehrenamtliche Veranstalter und nehmen keinen Eintritt für den Rosenmontagszug." Grundsätzlich könne man nicht alle Polizeieinsätze bei öffentlichen Veranstaltungen über einen Kamm scheren. Es sei ein großer Unterschied, ob das Land Bundesligavereine zur Kostenbeteiligung für Polizeieinsätze heranziehen will oder ehrenamtliche Vereine für Karnevalsumzüge, so Eisel.

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