Deutsches Museum Bonn Käpt'n Book geht bei Asterix und Obelix vor Anker

BONN · Das Deutsche Museum verwandelt sich zum Abschluss des zwölften Lesefestes in ein gallisches Dorf.

 Käpt'n Book (Hanno Friedrich) verabschiedet sich im Deutschen Museum den Kindern.

Käpt'n Book (Hanno Friedrich) verabschiedet sich im Deutschen Museum den Kindern.

Foto: Barbara Frommann

Käpt'n Book klappt seine Schatzkiste mit den Kinderbüchern wieder zu. Für dieses Jahr hat er genug vorgelesen. Wobei er das schon sehr gerne macht: "Ich habe zu Hause jahrelang vorgelesen", sagte Hanno Friedrich, der den Käpt'n mimt, gestern bei der Abschlussveranstaltung zum zwölften Lesefest im Deutschen Museum. Irgendwann habe sein Sohn aber gesagt, dass er nun selber lesen wolle. "Da fehlt mir jetzt etwas."

Deswegen legte er sich gestern noch mal richtig ins Zeug und scharte viele Kinder um sich, die ihm gebannt lauschten. Wohl nicht zum letzten Mal. Er mache das gerne weiter, sagte Friedrich. Der Käpt'n war nur eine von vielen Attraktionen im "gallischen Dorf", in das Monika Niehaus und ihre Mitarbeiter das Deutsche Museum für das Fest verwandelt hatten.

Alle hatten sich in Schale geworfen: Das Programm wurde von Asterix und Miraculix moderiert, Niehaus war natürlich als Majestix unterwegs, Obelix war ebenfalls mit von der Partie, sogar dem Hund Idefix konnte man begegnen. Alle hatten ihre eigenen Stände, an denen die kleinen Besucher ihre Hinkelstein-Stationenkarte abstempeln lassen konnten. Dafür mussten sie zum Beispiel bei Idefix testen, welches Material am besten gegen Kälte schützt: Alufolie, Stoff oder Wolle? Bei Obelix ging es um Energie, bei Asterix konnte man sein Geburtsdatum in lateinischer Schrift aufschreiben, und sogar Barde Troubardix hatte einen Stand: Dort konnte man in einen Becher schreien und auf diese Weise mittels der Schallwellen Zucker auf einer Oberfläche zum Tanzen bringen.

Daneben gab es Lesungen und eine Experimentiershow mit den Professoren Technikus und K. Wumm alias Carsten Krause und Bernd Lenhart vom Verein Deutscher Ingenieure (VDI): Mit ihnen erforschten die Kinder, aus welcher Höhe man Eier fallen lassen kann, ohne dass sie zerbrechen. Ohne Schutz ging das nicht gut, und deshalb bauten die Kinder Helme zum Beispiel aus Strohhalmen, mit denen das Eier-Fall-Experiment auch getestet wurde.

Friedrich war mit dem Fest zufrieden. "Es ist toll, wie das immer weiter wächst." Lesefest-Koordinatorin Cornelia Kothe freute sich über den Zulauf: Sie schätzt, dass mehr als 40 000 Personen die Veranstaltungen besucht haben, davon etwa die Hälfte die 15 Familienfeste. Dort habe sie viele junge Bücherfreunde angetroffen. "Man staunt, wie viel die Kinder wirklich lesen." Besonders über das Interesse von Jugendlichen habe sie sich gefreut. Der Abschluss im Deutschen Museum sei immer ein Höhepunkt, sagt sie. Auch deswegen müsse es erhalten bleiben.

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