Einsturz an der Lindenstraße Ramersdorfer Unglücksbaustelle beschlagnahmt

RAMERSDORF · Rolle rückwärts bei der Freigabe der Unglücksbaustelle an der Lindenstraße: Noch am Mittwoch hatte Polizeisprecher Robert Scholten in Aussicht gestellt, dass dort die Arbeiten nach dem Wandrutsch, bei dem am Montag ein 60-Jähriger Arbeiter verschüttet und leicht verletzt wurde, zeitnah wieder aufgenommen werden könnten.

 Baustopp: Die Staatsanwaltschaft hat die Baustelle beschlagnahmt.

Baustopp: Die Staatsanwaltschaft hat die Baustelle beschlagnahmt.

Foto: Jens Kleinert

Am Donnerstag teilte Scholten dem GA jedoch mit, dass die Baustelle in Absprache mit der Staatsanwaltschaft nun auch zur weiteren Beweisaufnahme offiziell beschlagnahmt sei. Die Sperrung, die bereits seit Montag bestand und bald aufgehoben werden sollte, habe lediglich dazu gedient, weiteren Schäden vorzubeugen.

Außerdem habe die Polizei entschieden, einen eigenen technischen Sachverständigen hinzuziehen. Er soll sie bei den Ermittlungen zu einer möglichen Baugefährdung durch die am Bau beteiligten Unternehmen unterstützen. "Wir sprechen hierbei nicht von einer Kleinigkeit", sagte Scholten.

"Sollte sich der Tatbestand der Baugefährdung erweisen, dann drohen demjenigen bis zu fünf Jahre Freiheitsstrafe." Um sich ein fundiertes Urteil in der sensiblen Angelegenheit machen zu können, reiche der eigene Sachverstand der Ermittler nicht aus. "Auch wir sind ja eher Laien, was das Technische angeht", so Scholten.

Oberstaatsanwältin Monika Volkhausen, Sprecherin der Bonner Staatsanwaltschaft, konnte dem GA gegenüber gestern lediglich bestätigen, dass derzeit ermittelt werde. Wieso die Entscheidung, die Baustelle zu beschlagnahmen, nun drei Tage nach dem Bauunfall gefallen sei und wie lange die Beschlagnahme andauern könnte, darüber konnte sie gestern keine Angaben machen.

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