Oberkasseler Straße Forstamt fällt gefährliche Bäume

RAMERSDORF · Die Oberkasseler Straße war am Wochenende komplett gesperrt. Ein Trupp Holzarbeiter sorgte dafür, die Oberkasseler Straße wieder verkehrssicher zu machen. Rund 560 Bäume wurden an gefällt.

 Komplett gesperrt war die Oberkasseler Straße während der Baumfällungen am Wochenende.

Komplett gesperrt war die Oberkasseler Straße während der Baumfällungen am Wochenende.

Foto: Max Malsch

Der Bagger packt den Baumstamm, schneidet ihn ab, hebt ihn hoch und legt ihn ab. Die Männer mit den Motorsägen zerlegen den Stamm, und später wird das Holz abtransportiert. "Wir wollen mit diesem Einsatz die Straße auf Dauer wieder verkehrssicher machen. Denn tiefliegende Äste und geschädigte Bäume bergen ein Gefahrenpotenzial für die Fahrzeuge auf dieser vielbefahrenen Straße", erklärte Förster Bernd Sommerhäuser vom Regionalforstamt Rhein-Sieg-Erft, das die Fällaktion gemeinsam mit der Stadt Bonn realisierte.

Um den Berufsverkehr nicht zu stören, habe man die Straße zwischen Ramersdorf und Niederholtorf für die Aktion am Wochenende gesperrt. "Das Verfahren hat sich bewährt. Wir sind so schneller, müssen den Verkehr nicht ständig stoppen und verursachen zudem auch keine Schäden im Bestand, da wir die Bäume Richtung Straßen fällten, somit keine anderen Bäume geschädigt werden und wir auch nicht mit schweren Fahrzeugen in den Wald fahren müssen", erklärte Sommerhäuser.

Die Aktion hatte im Vorfeld kritische Stimmen in der Bevölkerung hervorgerufen. Den General-Anzeiger erreichten Zuschriften, in denen sich Leser bestürzt zeigten: "Ich kann es wirklich nicht begreifen und bin traurig und fassungslos über diese Maßnahme. Vielleicht möchten Sie sich das einmal ansehen." Das tat der General-Anzeiger und ließ sich vom Förster die Gründe erklären. In der Tat fallen Autofahrern die tief hängenden Äste auf den ersten Blick nicht auf, aber für den Fahrer eines Lkws sehen sie im hohen Fahrerhaus recht bedrohlich aus. Zudem hatten einige Bäume eine gefährliche Neigung gen Straße, andere sichtbar schwere Beschädigungen - etwa von Autounfällen oder durch Fäulnis. "Die sind auf Dauer nicht zu halten", erklärte Förster Sommerhäuser.

Er machte zudem auf eine Besonderheit aufmerksam. Früher habe es die Bewirtschaftungsform der Wurzelstockausschläge gegeben. Das heißt, man ließ die Triebe aus dem Stumpf eines gefällten Baumes wachsen, bis sie etwa armdick waren. Dann schlug man sie ab und verkaufte sie als Brennholz. Als Brennholz nicht mehr so nachgefragt wurde, gab man dieses Geschäftsfeld auf.

Die Folge: Heute stehen unmittelbar an der Oberkasseler Straße Bäume, die mit zwei oder mehreren Stämmen aus einer alten Wurzel wachsen. "Die sind auf Dauer instabil und gefährlich. Deshalb werden sie vorsichtshalber gefällt", erklärte der Förster. Er versicherte: "Der Wald verjüngt sich, und das hier reichlich. In ein paar Jahren wird man von der Aktion nichts mehr sehen. Der Walderhalt ist sichergestellt."

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