Grundstück an der Rottlandstraße Bunker in Pützchen wird abgerissen
PÜTZCHEN · Der Bunker an der Rottlandstraße in Pützchen ist verkauft. Das habe der Stadtrat in nichtöffentlicher Sitzung beschlossen, bestätigte das städtische Presseamt auf Anfrage. Er soll abgerissen werden.
Eine entsprechende Genehmigung sei bereits erteilt worden, sagte Elke Palm vom städtischen Presseamt. Die städtische Immobilie, die auf immerhin 966 Quadratmeter in guter Wohnlage steht, sei mit dem Ziel verkauft worden, dass dort zukünftig Wohnbebauung entstehe. Der romantisch anmutende beigefarbene Trutzbau mit seinen braun ummauerten schmalen Lichtschlitzen, in dem in den letzten Jahren des Zweiten Weltkriegs 250 Menschen Schutz vor alliierten Bomben fanden, wurde rund herum bereits von Bäumen und Sträuchern befreit.
Die Sankt-Sebastianus-Schützenbruderschaft hatte das Gebäude lange als Lager genutzt und dort Hochstand, Absperrgitter, Fahnenstangen und weiteren Bestand des Vereins untergebracht. Anfang der 60er Jahre hatte die Bruderschaft hinter der Gaststätte Neff-Berchem an der Pützchens Chaussee in Eigenleistung ein Schützenhaus und einen Schießstand gebaut. Doch 1977 bereits musste der Standort aufgegeben werden. Man wich zum Pützchener Pfarrheim aus. Mit der Zeit wurde das stark anwachsende Inventar zum Platzproblem.
Als die Stadt Bonn 1985 den Bunker an der Rottlandstraße ausmusterte, schien das dem Verein wie eine Fügung des Himmels. Seitdem hatten die Schützen den Bunker gepachtet. Bereits 2011 lief der Mietvertrag mit der Stadt jedoch aus.
Schon damals hieß es, die Stadt werde den Bunker verkaufen. Der Mietvertrag wurde offiziell nicht verlängert. Doch die Schützen hätten das Lager weiterhin nutzen dürfen, so Willi Härling, Pressewart der Bruderschaft. Ende des vergangenen Jahres dann hätten sie den Bunker wegen des Verkaufs und bevorstehenden Abrisses vollständig räumen müssen.
