Pfarrzentrum Pützchen Auch der europäische Hochadel feierte mit den Weibern

PÜTZCHEN · Im Kellergeschoss des Pfarrzentrums in Pützchen malten die "Fidelen Reisetanten" noch Gesichter auf ihre Knie, oben ging bereits kräftig die Post ab: Mehr als 300 Frauen lachten und schunkelten bei der Weiberfastnachtssitzung des Damenkomitees im festlich geschmückten Saal.

 Gute Stimmung bei den Weibern in Pützchen.

Gute Stimmung bei den Weibern in Pützchen.

Foto: Barbara Frommann

"Sissi ade, AnKa juche" stand neben der Bühne und jeder wusste, wer der eigentliche Star des Nachmittages war: Wäscheprinzessin Ann-Kathrin I. (Buhl) gehört zum Damenkomitee der Fidelen Reisetanten und ließ sich trotz des Terminstresses an Weiberfastnacht einen Besuch bei "ihren Frauen" nicht entgehen.

Bevor sie allerdings einzog, sorgte das Damenkomitee mit einem eigenen Programm für gute Stimmung. Gleich bei der ersten Nummer der Reisetanten hielt es keine Besucherin mehr auf ihrem Stuhl. Beim "Püppchen-Tanz" war dann auch ganz schnell klar, weshalb sich die Damen ein Gesicht auf ihre Knie gemalt hatten: Hinter einem großen Tuch, das alle Körper verdeckte, tanzten die Damen zu kölschen Karnevalsliedern - allerdings waren nur die Beine mit Gesicht, Mützchen und Röcken zu sehen.

Dass Weiberfastnacht in Pützchen ein ganz besonderes gesellschaftliches Ereignis ist, hat sich mittlerweile wohl auch in Promi- und Adelskreisen herumgesprochen. Denn beim "Prinzessinnendaach" standen nicht nur Juan Carlos und sein "Techtelmechtel" Carmen auf der Bühne, Katharina die Große tanzte mit Rasputin, Prinz Charles erzählte, wie er mit seinen großen Ohren andere auch ohne technische Ausrüstung belauschen kann, während Prinz Pilsje und seine Maxima gleich noch Ex-Königin Beatrice mitgebracht hatten.

Höhepunkt des Nachmittags war der Empfang für Wäscheprinzessin Ann-Kathrin Buhl. In roten Fräcken salutierte das Komitee und zog als "Wiever-Infanterieregiement" ein. Doch eine der Damen sah etwas seltsam aus. Das Jackett passte nicht so richtig und in dem Rock machte "sie" auch nicht gerade eine gute Figur. Auf der Bühne angekommen, schaute Ann-Kathrin einmal genauer hin, wer sich in ihrem Komitee so ungeschickt bewegt: Als Überraschung war ihr Vater Rainer Buhl mit einmarschiert und nahm seine Tochter erst einmal in den Arm.

Als "Welturaufführung" präsentierten die Fidelen Reisetanten dann ihre neue Hymne für die Wäscheprinzessin: Mir sin stolz, dass mir en Prinzessin han, e lecker Mädsche, an dem es alles dran. Op es Sönnsche sching, räänt oder schneit, mir de Schutztruppe sen stets bereit.

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