Umzug in die Limpericher Straße "Gravierende Mängel" an Kita-Gebäude

KÜDINGHOVEN · Eine böse Überraschung erwartet einige Küdinghovener Eltern, die dieser Tage erst aus dem Sommerurlaub zurückkommen: Die Bonner Stadtverwaltung hat einen Brief geschickt, in dem sie darüber informiert werden, dass die städtische Kita am Pützchensweg umziehen muss.

 Den schmucklosen Betonriegel im Pützchensweg zu sanieren, lohnt sich laut der Stadt Bonn nicht.

Den schmucklosen Betonriegel im Pützchensweg zu sanieren, lohnt sich laut der Stadt Bonn nicht.

Foto: Johanna Heinz

Grund seien "gravierende bauliche Mängel" an dem Gebäude, heißt es auch in einer Beschlussvorlage der Verwaltung zur nächsten Sitzung des Jugendausschusses, der am Dienstag, 25. August, tagt. In der eingruppigen Küdinghovener Kita werden derzeit 18 über Dreijährige betreut. Sie sollen nun, wenn möglich, zum 1. November in Container an der Limpericher Straße in Beuel-Mitte umziehen, die bislang von der Elterninitiative "Aktion Regenbogen" genutzt wurden. Um welche Mängel es sich genau handelt, sah sich die Verwaltung gestern zunächst nicht in der Lage, die GA-Anfrage zu beantworten. Eine akute Gefahr für Kinder und Erzieher gehe von den festgestellten Mängeln nicht aus, heißt es in der Vorlage.

Bislang wüssten die Eltern aus dem Brief der Stadt nur, dass das Gebäude Mängel aufweise und eine neue Unterbringung organisiert werden müsse, berichtete Tina Wietbrock dem General-Anzeiger gestern Mittag. Die 35 Jahre alte Küdinghovenerin holte gerade ihrer fünfjährige Tochter ab. Der Brief habe sie vor vier Wochen erreicht. "Dass das Gebäude geschlossen werden muss, ist nicht das Ärgerliche. Damit hatten wir schon fast gerechnet. Aber wie die Stadt damit umgeht, finde ich schon sehr ärgerlich." Bei einer Versammlung morgen Abend sollen die Eltern nun weitere Informationen erhalten.

Offenbar wurden bereits im vergangenen Dezember bei einer Begehung Mängel festgestellt. Eine Instandsetzung des Gebäudes sei nicht wirtschaftlich, so die Stadt. Außerdem entspreche auch das Außengelände nicht mehr den aktuellen Standards. Der ursprünglich zur benachbarten Ennertschule gehörige Fertigbau war Ende der 80er Jahre in einen Kindergarten umfunktioniert worden - eigentlich nur provisorisch, um den steigenden Bedarf zu decken.

Ein Provisorium allerdings, das fast 30 Jahre bestehen blieb. Die Stadt will nun die Kinder ab November in einem Teil der leergewordenen Container der Kita "Aktion Regenbogen" unterbringen, die wie berichtet vor den Sommerferien in einen Neubau gezogen ist. Eigentlich war geplant, in den Containern zwei neue Gruppe unterzubringen. Wie schon für diese neuen Gruppen vorgesehen, sollen jetzt auch die dort betreuten Kinder aus dem Pützchensweg an die städtische Kita "Mach mit" in der Ringstraße angegliedert werden, die wiederum zurzeit selbst im Jugendzentrum "Flax" und in Containern auf dem dortigen Außengelände untergebracht ist.

Hier hatten Schimmel- und Mäusebefall im vergangenen Jahr zum Auszug aus dem Kita-Gebäude geführt. Bis 2017 soll sie einen Neubau an der Ringstraße erhalten. Durch diese geplante Integration in eine größere Einrichtung ließen sich auch besser personelle Vertretungsregelungen finden, so die Stadt. Die Erzieherinnen sollen übernommen werden.

Für Tina Wietbrock würde der Umzug bedeuten, dass sie ihre Tochter zukünftig mit dem Auto und nicht mehr zu Fuß oder per Fahrrad in die nun knapp drei Kilometer weiter entfernte Einrichtung bringen muss. "Ursprünglich haben wir die Kita natürlich wegen der Nähe ausgewählt und weil sie direkt neben der Schule meiner älteren Tochter liegt." Jetzt, zu Beginn des Kindergartenjahrs, noch einen Platz in einer nähergelegenen Einrichtung zu bekommen, sei aber wohl ausgeschlossen.

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