"Sommertreff" im Garten von Ursa Kaumans Der Regen schadet den Kunstwerken nicht

Bonn-Roleber · "Sommertreff" stand auf der Einladung für die Veranstaltung am Sonntagnachmittag in Roleber. Und weiter: "Kunst und Lesen in Ursas Garten". Ursa Kaumans hatte in ihren traumhaft gelegenen Garten eingeladen.

 An den Plastiken und auch an den Gästen von Ursa Kaumans (3.v.r.) und Ingrid Kansy (3.v.l.) perlt der Regen einfach ab.

An den Plastiken und auch an den Gästen von Ursa Kaumans (3.v.r.) und Ingrid Kansy (3.v.l.) perlt der Regen einfach ab.

Foto: Max Malsch

Dieser liegt am Übergang von Roleber in den Ennertwald, unter hohem, altem Baumbestand. Dazwischen viel Kunst, die, so Ursa, nicht immer etwas aussagen will. "Ich mache viele Dinge einfach, weil sie mir gefallen", beantwortet sie die alte Frage, was der Künstler damit sagen wolle.

Zwei Dinge waren an diesem Tag besonders wichtig: ein großes Gartenhaus und ein alter Bauwagen. Denn es regnete den ganzen Tag. Künstler und Besucher behielten trotzdem ihre gute Laune.

Auch den Plastiken von Aide Rehbaum, den Objekten von Heidi Kirschhausen oder den vietnamesischen Porträts von Ursa Kaumans schadete der Regen nicht. Nur Helmut Richter konnte seine künstlerischen Fotos nicht zeigen.

Während sich die Gäste im Gartenhaus am frischen Kaffee aufwärmen konnten, entpuppte sich der alte, aber sehr schön restaurierte Bauwagen als wahres Schätzchen. Denn in ihm fanden die Lesungen statt.

Märchen und Gedichte

Sharon Cohagon erzählte das Märchen vom alten Rumpel und dem jungen, unerfahrenen Stilzchen neu. Es spielte in der Bankenwelt, erzählte von Begehrlichkeiten und vom Fehlverhalten. "Ach wie gut, dass niemand weiß", hieß es und es endete, wie Märchen meist enden: Ende gut, alles gut.

Sofia Elisabeth Schlief präsentierte einige ihrer Gedichte. Moderne Gedichte müssen sich nicht mehr reimen, sie müssen jedoch in ihrer semantischen Dichte passen und eine Botschaft vermitteln. Das taten sie, denn Schlief dichtet, wie sie erzählte, bereits seit ihrer Jugend.

Die Lacher auf ihrer Seite hatte die ehemalige Schulleiterin Ingrid Kansy mit ihrer Glosse "Oma". "Es gibt so viele Anleitungsbücher", sagte sie, "nur ein Buch 'Wie werde ich Oma?' gibt es nicht." Diese Marktlücke wollte sie mit ihrer Glosse schließen.

Weitere Kurzgeschichten standen noch auf dem Programm, auch ein Krimi von Heidi Kirschhausen. "Eine Morddrohung am Traualtar, die muss keinen Bezug zu Bonn haben", stellte sie fest. Überhaupt hat sie enorm viel Fantasie. Sie träumt sehr lebhaft und kann sich diese Träume merken. So erschien von ihr unter einem Pseudonym ein Fantasyroman. Viel Beachtung fand auch das Kinderbuch "Robert der Rabe" von Rainer König Markmann, aus dem er vorlas.

Insgesamt war dieser Sommertreff eine gelungene Veranstaltung, der man besseres Wetter gewünscht hätte. Kaumans hingegen hätte sich zusätzliche Live-Musik gewünscht, um noch mehr Kunst in ihren Garten zu bekommen.

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