Gewerbegebiet Beuel-Ost Anlieger wehren sich gegen Gebrauchtwagenhändler

BEUEL · Zahlreiche Gewerbetreibende und Privat-Anwohner der Broichstraße, des Buchenwegs und der Finkenbergstraße eint seit Jahren großer Unmut, dem sie jetzt Luft machen: 48 Gebrauchtwarenhändler und Recyclingunternehmen haben den Alltag im Gewerbegebiet Beuel-Ost deutlich verändert. Nun wollen die Betroffenen eine Initiative starten, damit ihre Belange und Forderungen berücksichtigt werden.

 Anlieger der Broichstraße diskutieren mit Vertretern von Politik und Verwaltung über das Gewerbegebiet Beuel-Ost.

Anlieger der Broichstraße diskutieren mit Vertretern von Politik und Verwaltung über das Gewerbegebiet Beuel-Ost.

Foto: Max Malsch

Nachdem mehrere Anwohner Briefe an die Stadt geschrieben haben, fand nun ein Ortstermin mit Vertretern der Stadtverwaltung und der Beueler CDU statt. Mehr als 50 Bürger forderten bei diesem Treffen Politik und Verwaltung auf, die Verkehrssituation im Gewerbegebiet und im direkt angrenzenden Wohngebiet zu entschärfen.

Hauptärgernis sind die Sattelschlepper, die auf den Fahrbahnen von Maarstraße und Broichstraße parken und dort mit alten Autos be- und entladen werden. "Diese Ladevorgänge dauern manchmal einen halben Tag lang und behindern die Durchfahrt von Bussen und Privatwagen. Die Firmen müssen dazu gezwungen werden, die Sattelschlepper auf ihrem jeweiligen Betriebsgelände zu beladen", erklärte Anwohner Günter de Graaff.

Ein anderer Teilnehmer an dem Ortstermin ergänzte: "Diese Firmen arbeiten auch samstags und sonntags." Ein Mitarbeiter des städtischen Ordnungsamtes erklärte dazu, dass der Verwaltung diese Probleme seit Jahren bekannt seien. Immer wieder sei man vor Ort gewesen und habe die Fahrzeuge kontrolliert und wegen unerlaubten Parkens mit Bußgeldern bestraft. Geändert habe sich an der Situation allerdings nichts.

Da die großen Sattelschlepper im Gewerbegebiet wenden müssen, um zur Autobahn zurückzukehren, drehen die Fahrer ihre Wagen in mehreren Zügen an der Kreuzung Broichstraße/Buchenweg. Das führt laut Nachbarn zu erheblichen Lärmbelästigungen. Deshalb fordern sie die Stadt auf, die Kreuzung in einen Kreisverkehr umzubauen. Da aber nicht ausreichend Platz im Straßenraum zur Verfügung steht, müsste ein Anlieger von seinem Grundstück etwas abgeben. Vorschlag der Bürger: Die Stadt soll einen Teil des Grundstücks des ehemaligen Recyclingbetriebs H&W kaufen und dort den Kreisverkehr oder Wendehammer errichten. Das Unternehmen an der Broichstraße 74 wurde vor Wochen geschlossen.

Karl Wengenroth vom Bürgerverein Limperich kritisierte im Laufe des Ortstermins, dass die Stadt sich seit Jahren nur halbherzig um dieses Thema kümmere: "Es ist unglaublich, dass sie gegen diese Zustände nichts unternimmt. Auf den Firmengrundstücken leben Familien aus Osteuropa in Wohnwagen und Bauruinen." Er empfahl der Stadt, das Gewerbeaufsichtsamt und die Umweltbehörden einzuschalten, um Druck auf diese Firmen ausüben zu können. Bezirksverordneter Ludwig Burgsmüller und Stadtverordneter Klaus-Peter Gilles (beide CDU) sagten zu, mit der Verwaltung gemeinsam zu prüfen, welche Maßnahmen ergriffen werden könnten. Anschließend sollen Anträge an die Ratsgremien gestellt werden.

Gewerbegebiet Beuel-Ost

Das Gewerbegebiet rund um die Maarstraße ist rund 100 Hektar groß. Ungefähr sechs Hektar sind noch verfügbar. Fast alle Flächen befinden sich in Privatbesitz. In jüngster Vergangenheit haben sich einige Firmen dort neu angesiedelt. Der seit fast 30 Jahren geplante Autobahnanschluss Maarstraße lähmt die Fortentwicklung des Gewerbegebiets, weil ansiedlungswilligen Unternehmen nicht eindeutig klar ist, ob der Anschluss an die A 59 gebaut wird oder nicht.

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